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Wie wir das Urvertrauen unserer Kinder stärken und eine lebenslange Bindung aufbauen

Das Wort Bindung (engl. Bonding) ist in aller Munde und von allen Seiten hören wir, was gut für die Bindung sein soll und was nicht. Laura von @herzundmilch zeigt auf, was Bindung eigentlich bedeutet und wie wir als Eltern Bindung aufbauen können.

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Bindung – Was bedeutet das?

Dazu schauen wir uns zunächst eine mögliche Definition von Bindung an: Bindung ist eine gelungene, soziale Interaktion über Zeit.1 Und was bedeutet dabei gelungen? Mit gelungen ist gemeint, dass das Kind eine Aktion sendet, zum Beispiel weint und wir daraufhin reagieren. Beispielsweise indem wir seinen Hunger oder Durst stillen, die Windeln wechseln, es tragen oder einfach nur da sind. Die emotionale Präsenz spielt dabei auch eine wichtige Rolle. Wir reagieren mit Kopf und vor allem mit unserem Herz auf unser Kind. Das Kind merkt: Diese Person ist da, sie versorgt mich, sie kümmert sich um mich, ich bin geborgen, ich bin sicher. Das gilt auch oder vor allem beim Schlafen. Je sicherer und geborgener die Kinder sich fühlen, desto leichter fällt es ihnen, einzuschlafen.

1 Artgerecht S. 66

Ein anderes Wort für sichere Bindung ist das Wort Urvertrauen. Unsere Babys kommen auf die Welt und schreien Wort wörtlich nach Bindung. Sie sind nicht nur bereit, sondern angewiesen auf Personen, die sich um sie kümmern, reagieren und sich an sie binden. Unsere Babys sind sozusagen „bindungsbereit“ geboren. Ihr Urvertrauen schlummert in ihnen und will gestillt werden. Das Kind sucht eine (oder mehrere Personen), die, egal was passiert, egal was das Kind braucht, immer für es da sind.

Bindung – reine Muttersache?

Zwar werden Kinder bindungsbereit geboren, das bedeutet aber nicht, dass wir uns im Moment der Geburt binden. Bindung geschieht über Zeit (siehe Definition). Auch wenn die Geburt nicht so verläuft, wie wir es uns gewünscht haben und zum Beispiel Mutter und Kind getrennt sind, so kann Bindung nachgeholt werden! Und wie gesagt, Bindung ist nicht nur Muttersache. Babys können sich an mehrere Personen binden. Der Faktor Zeit ist dabei aber ausschlaggebend. Nicht von Anfang ist das Baby z. B. an die Großeltern gebunden, auch wenn sie auf die Bedürfnisse des Babys reagieren.

Bindung – es gibt viele Weg

1. Zeit

„Zeit statt Zeug“ lautet ein Spruch aus Artgerecht2. Und dabei ist die Zeit, die wir in unser Kind „investieren“ wesentlich nachhaltiger als ein Spielzeug oder ein teurer Kinderwagen. Mit dieser Zeit und Energie, die wir in unser Kind stecken, bauen wir das Urvertrauen auf, das ein Leben lang anhält. In den ersten 1.000 Tagen, wird der Grundstein für eine lebenslange Bindung gelegt.3

2Artgerecht, S. 72
3Artgerecht S. 15, 16

2. Stillen oder bindungsorientiertes Ernähren

Bindung ist unabhängig von der Ernährungsform. Trotzdem sollten uns die Vorteile des Stillens bewusst sein. Durch den Körperkontakt, die Nähe, die Wärme und die Nahrung, die automatisch mit dem Stillen einhergehen, binden wir uns auf natürliche Weise auch beim Stillen. Wichtig ist die „gelungene Interaktion“ - das Reagieren auf Signale, wie „Hunger“ oder „Nähe“. Natürlich wissen wir oft oder sogar meistens gar nicht, warum unser Baby weint. Wahrscheinlich weiß es das selbst oft nicht so genau. Wir tun unser Bestes, indem wir Alles versuchen. Ist der Hunger gestillt, ist vielleicht die Windel voll oder will es einfach nur auf den Arm genommen werden und Nähe spüren. Ernähren wir unser Kind nicht an der Brust, sondern auf eine andere Art und Weise, so sollte es trotzdem immer im Körperkontakt und bestenfalls im Hautkontakt sein.

3. Nähe, Körper- und Hautkontakt

Nähe und Körperkontakt sind ein wunderbarer Weg, um Bindung aufzubauen. Dies geschieht neben dem Stillen, in der Trage, im Familienbett oder einfach auf dem Arm. Durch den Körperkontakt regulieren wir außerdem die Atmung, die Temperatur und den Herzschlag unseres Babys. Das Nähebedürfnis unserer Kinder verändert sich. Zu Beginn ist es der Körper- und Hautkontakt, später die räumliche Nähe und ein emotionales Verständnis.

Bindung – ein Leben lang

Unsere Kinder können sich also tagsüber und in der Nacht vollkommen auf uns verlassen und der großen, weiten Welt sicher gebunden begegnen. Sie sind psychisch stabiler4 und stehen selbstbewusster im Leben. Geben wir unseren Kindern dieses Vertrauen, so können sie diese so wichtige Säule den Rest ihres Lebens mit sich führen und es eines Tages hoffentlich auch an ihre Kinder weitergeben.

4Artgerecht, S. 100

Vielen Dank an Laura für den tollen Beitrag

Hallo, ich bin Laura von Herz und Milch.

Ich bin zertifizierter artgerecht Coach, Stillberaterin und selbst eine stillende Mama. Ich unterstütze Frauen bei den Themen Schwangerschaft, Stillen, Babyschlaf, Tragen und Beikost. Mein Ziel ist es, mit meinem naturnahen und faktenbasierten Ansatz Babys zu verstehen und Eltern zu stärken.

www.herzundmilch.de

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