- Naturwichte Blog
- Weitere Gesundheitsthemen
- Von Wackelzähnen und Schulkindern
Von Wackelzähnen und Schulkindern
Mein Großer (5,5 Jahre) möchte auch endlich zum Club der Wackelzähne und Zahnlücken gehören. Überall um uns herum wackeln die Zähne, nur bei ihm nicht. Er scheint zu spüren, dass mit dem ersten Wackelzahn ein neuer Lebensabschnitt beginnt und fiebert darauf hin. Dass die Zeit auch eine seelische Herausforderung für Kinder und Eltern sein kann, weiß er noch nicht. Warum das so ist und mit welchen praktischen Tipps ihr als Familie leichter durch die Zeit des Zahnwechsels kommt, zeige ich euch hier.
Meine Tipps:
Was haben Wackelzähne mit Gefühlen zu tun?
Kennst du das? Wenn bei Kindern die ersten Zähne wackeln, wackeln die Gefühle gleich mit: von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt und wieder zurück. Mal sind die Kleinen frech und herausfordernd, im nächsten Moment sind sie empfindlich und anhänglich. Die Zeit der Wackelzähne ist auch eine Zeit der Gefühlsschwankungen. Kein Wunder, denn in dieser Zeit werden aus Spielkindern Schulkinder. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt, und das kann für alle Beteiligten ziemlich anstrengend sein. Die Kinder wachsen, alles Rundliche und Weiche verabschiedet sich, und auch innerlich tut sich so einiges.
Tatsächlich hängt die Zahnentwicklung deines Kindes eng mit seiner geistigen Entfaltung zusammen: Bei manchen Kindern dauert der Zahnwechsel mehrere Jahre, während andere den Turbo einlegen und in wenigen Wochen durch sind mit dem Thema. Das erste Gebiss besteht aus 20 Milchzähnen, die alle schön gleichmäßig ausgebildet sind. Im sechsten oder siebten Lebensjahr kommen dann die großen Backenzähne dazu – und damit beginnt eine ganz neue Phase. Bei den bleibenden Zähnen sind Form und Stellung genauso individuell wie der Ablauf des Zahnwechsels. Und beides sagt etwas über das Wesen deines Kindes aus.
Literaturtipp für Eltern von Wackelzahn-Kindern
Spätestens wenn der erste Zahn wackelt, braucht dein Kind viel Aufmerksamkeit und Verständnis. Doch das ist manchmal leichter gesagt als getan. Falls du etwas Unterstützung brauchst, findest du geballtes Fachwissen und einfühlsam erklärte Beispiele in dem Buch „Wackeln die Zähne – wackelt die Seele“. Die Waldorfpädagogin Monika Kiel-Hinrichsen und die Zahnärztin Renate Kviske haben darin für dich Erziehungsratschläge, Spielanleitungen und praktische Tipps zusammengestellt. Natürlich ist jedes Kind einzigartig. Deshalb kann es auch keine allgemeingültigen Regeln für den Umgang mit deinem aufgewühlten Nachwuchs geben. Wichtig ist, dass du dein Kind mit seinen Bedürfnissen aufmerksam wahrnimmst und bei Bedarf (zahn-)medizinische Unterstützung suchst.
Deshalb suche aus den folgenden Anregungen aus dem Buch einfach das heraus, was für dich und dein Kind passt:
Bleib gelassen
Stell dich gedanklich auf die Zeit des Zahnwechsels ein. Nimm Gefühlsausbrüche, Stimmungsschwankungen, freche Sprüche und Rumlümmeln so locker wie möglich. Bleib einfach achtsam für die Bedürfnisse deines Kindes. Freizeitaktivitäten wie Malen oder Musik können helfen und emotionale Schieflagen ausgleichen.
Sorge für ausreichend Bewegung
Sobald dein Kind seinen Aktionsradius erweitert und erste Gefühle der Unabhängigkeit entwickelt, wird meistens auch der Bewegungsdrang größer. „Die Kinder toben gerne voller Übermut herum und schreien und lärmen unbändig“, schreiben die beiden Buchautorinnen. „Der Wachstumsschub, der den leiblichen Wandel verursacht, hat offensichtlich eine deutliche Steigerung des vitalen Antriebs zur Folge.“ Sorge dafür, dass dein Kind sich regelmäßig auspowern kann – ob im Sportverein, auf der Familienradtour oder in der Tanzgruppe, ist ganz egal.
Gehe einfühlsam mit Ängsten und Schmerzen um
Die Wackelzahn-Zeit verläuft alles andere als geradlinig. Mal will dein Kind rennen, mal will es einfach nur herumliegen. Mal braucht es körperliche Zuwendung, mal will es sich abgrenzen. Auch Ängste kann der Übergang vom Klein- zum Schulkind auslösen. „Furcht bei Dunkelheit und nächtliches Aufwachen aus Albträumen sind bekannte Symptome dieser Zeit“, schreiben die Autorinnen, „ebenso wie unbestimmte Schmerzerscheinungen, beispielsweise unspezifisches Bauchweh (…).“ Ein festes Abendritual, ein kleines Nachtlicht und eine Wärmflasche für den Bauch tun jetzt gut, ohne dass sie die Gefühle unnötig dramatisieren. Auch sanfte Arzneimittel können helfen: Chamomilla e radice D6, Globuli velati* lindern Schmerzen beim Zahnen und beim Zahnwechsel, der Mundbalsam* hilft bei Druckstellen und Entzündungen. Bitte beachte, dass der Balsam erst für Kinder ab zwei Jahren geeignet ist.
Hol dir die Zahnfee als Verstärkung
Es ist aufregend, die Milchzähne zu verlieren und in eine neue Lebensphase einzutreten. Aber es kann auch ganz schön verunsichern. Wenn es deinem Kind schwerfällt, den Wackelzahn – und damit einen Teil von sich selbst – loszulassen, kann die Zahnfee vielleicht weiterhelfen. Dafür müsst ihr nur den ausgefallenen Milchzahn vor dem Einschlafen unter das Kopfkissen deines Kindes legen. Bis zum Morgen hat ihn die Zahnfee dann gegen eine kleine Überraschung ausgetauscht.
Wenn dein Kind gerne sammelt und sich von seinen Zähnen absolut nicht trennen möchte, probiere es doch mal mit einer Schatzkiste. In ihr darf dein Kind seine Zähne sammeln – auf Watte oder ein hübsches Stoffstück gebettet.
Gesunde Zähne sind eine Lebensaufgabe
Sind die bleibenden Zähne endlich da, kommt es auf die richtige Pflege an. „Zu keiner Zeit (…) war die Kunst, Zähne noch zu Lebzeiten zu erhalten oder zu ersetzen, so hoch entwickelt wie heute“, betonen die Zahnärzte Reinhard Menzel und Dr. Rudolf Völker. Dass wir unsere Zähne heute immer besser pflegen und bewahren wollen, hat auch einen guten Grund: „Neben einigen Nervenzellen dürfte der Zahnschmelz (…) das einzige Körpergewebe sein, das stofflich genauso alt ist wie der dazugehörige Mensch“, sagen die beiden Experten. „Dieser Zahnschmelz wird einmal – um den Geburtszeitraum herum – gebildet! Danach müssen wir lebenslänglich damit auskommen, während andere Körpergewebe wachsen, regenerieren und heilen können: eine lebenslange Herausforderung für Eltern, Zahnärzte und jeden Patienten, sobald man die Einsicht in diese Verantwortung einmal erlangt hat!“
Ich wünsche euch und eurem Kind, dass ihr stabil durch diese wackelige Zeit kommt!
*Pflichtangaben
Chamomilla e radice D6
Chamomilla e radice D3, D6, D20 und D30,Globuli velati. Wirkstoff: Chamomilla recutita e radice ferm 33c Dil. D.. Anwendungsgebiete gemäß der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis. Dazu gehören: Magen-Darm- und Gallenbeschwerden bei funktionellen Störungen der Motilität und Sekretion, als Begleitbehandlung bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren, bei Neigung zu Blähungen und Krämpfen, schmerzhafte Menstruationsbeschwerden (Dysmenorrhoe), stoffwechselbezogene migräneartige Kopfschmerzen, Zahnungsbeschwerden, Blutdrucklabilität, Gesichtsneuralgien, Schlafstörungen bei Kleinkindern. Warnhinweise: Enthält Sucrose (Saccharose/Zucker). Stand: März 2019. WALA Heilmittel GmbH, 73085 Bad Boll/Eckwälden, DEUTSCHLAND. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
Mundbalsam
Mundbalsam, Gel. Anwendungsgebiete gemäß der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis. Dazu gehören: Harmonisierung der Auf- und Abbauvorgänge bei akuten und chronisch-rezidivierenden entzündlichen Schleimhautaffektionen im Mundbereich. Warnhinweise: Enthält Erdnussöl, Lactose, Pfefferminzöl, Teebaumöl undsonstige Bestandteile mit Cumarin, Eugenol, Geraniol, Limonen, Linalool, Zimtaldehyd. Enthält19 mg Alkohol (Ethanol) pro 1g entsprechend 1,9 % (w/w). Stand: Juni 2023. WALA Heilmittel GmbH, 73085 Bad Boll/Eckwälden, DEUTSCHLAND. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.