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Von Feenschlössern und Zwergenreichen: Interview mit Daniela Drescher

Daniela Drescher ist eine der bekanntesten Kinderbuchautorinnen und –illustratorinnen. Vielleicht habt ihr euren Kindern schon mal aus einem ihrer Bücher vorgelesen? In unseren Buchtipps findet ihr eines ihrer Werke. In ihrem einzigartigen Stil vermittelt sie Kindern (und auch Erwachsenen) neben fantastischen Figuren auch einen besonderen Zugang zur Natur. Dazu, und zu anderen Fragen, die uns brennend interessieren, haben wir mit ihr gesprochen.

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Kinderbuchautor:in ist für viele sicherlich ein Traumberuf – Sie haben bereits als junges Mädchen gezeichnet und sind heute weltweit bekannt. Wie kam es zu dieser Entwicklung und wie konnten Sie Ihr Talent schon in jungen Jahren entwickeln?

Im kindlichen Malen konnte ich mich in der Welt mit dem verbinden, was ich im Herzen wiedererkannte. Im Spielen verwandelte ich die eintönige Strauchbepflanzung im Hof einer Trabantensiedlung in Feenschlösser und Zwergenreiche. Ich habe früh gelernt, Sehnsuchtsorte zu suchen und zu gestalten und ich glaube, das versuche ich bis heute in jedem meiner Bücher: Einen „Herzensort“ zu schaffen, der das Kind liebevoll erwartet und ihm Vertrauen in die Welt schenkt.

Mittlerweile sind über 40 Bücher von Ihnen erschienen. Woher nehmen Sie Ihre Inspiration für Ihre Motive und Bücher?

Die Natur ist mir ein unerschöpflicher Quell der Inspiration – sozusagen der große Bogen, unter dem meine Geschichten beheimatet sind. Auch die Figuren in meinen Büchern nehmen in mir unmittelbar aus dem Wirken der Natur heraus Gestalt und Charakter an. Mit dem kleinen Volk möchte ich den Kindern die Lebendigkeit in der Natur bildhaft machen und sie einladen, den Geheimnissen unserer vielfältigen Mitwelt zu lauschen.

Haben Sie zuerst eine Figur oder eine Geschichte im Kopf? Wie ist der Entwicklungsprozess bis hin zum fertigen Buch?

Es ist immer zuerst die Figur, die im Zeichnen und in einer Art inneren Zwiesprache langsam Gestalt annimmt. (Außer Giesbert. Er hüpfte tatsächlich währen eines heftigen Regengusses direkt in mein Herz und auch gleich auf's Papier.)

Ist die Figur deutlich, dauert es oft noch Monate, bis sich eine Geschichte zu ihr und um sie herum findet. Oftmals beginne ich schon in diesem Stadium mit dem Malen der Bilder – so wächst die Geschichte sozusagen auf die Bilder zu und umgekehrt. Es ist für mich - auch nach nun beinahe 20 Jahren – immer wieder ein Abenteuer.

Ihren jungen Leser:innen eröffnen Sie magische und phantasievolle Orte in der Natur, die zum Träumen einladen. Welchen Bezug haben Sie zur Natur, vielleicht auch in Ihrem direkten Umfeld?

Ich habe das große Glück, dass wir einen Garten haben. Er ist zwar kleiner, als die Leser der Giesbert-Geschichten vielleicht annehmen würden, aber groß genug, um meine Liebe zum Gärtnern in vollen Zügen ausleben zu dürfen. Dafür bin ich sehr dankbar. Auch dass ich vom Haus weg lange Waldspaziergänge machen kann, ist für meine Arbeit ein Segen. Dabei habe ich die besten Ideen für neue Geschichten.

Haben Sie eine Lieblingsheilpflanze?

Das ist zum einen die Alchemilla (deswegen ist der Hut von Giesbert auch ein Frauenmantelblatt) und die andere ist die Schafgarbe.

Ihre Geschichten handeln von Elfen, Wichten, Feen und weiteren phantastischen Geschöpfen, die sich so manchen Abenteuern stellen. Haben Sie eine Lieblingsfigur und was zeichnet diese aus?

Ja, der kleine Giesbert ist mir ganz besonders ans Herz gewachsen. Er ist aufrichtig, beherzt und wenngleich ihn Ungerechtigkeiten durchaus wütend machen, so ist er doch stets bemüht, alles zum Guten zu wenden. Er bestaunt die Welt und liebt das Leben. Giesbert ist ein Freund, wie man ihn sich nur wünschen kann.

Welche Werte wollen Sie in Ihren Kinderbüchern vermitteln?

Mit meinen Büchern möchte ich Interesse an der Natur wecken, Lust auf Sprache machen und die Fantasie beflügeln. Sie sollen glücklich machen, trösten und dazu ermutigen, in einer großen, lauten Welt die kleinen und stillen Wunder zu bemerken, die uns in einer Schnirkelschnecke, einem Schillerkäfer oder im Duft einer Blüte begegnen.

Daniela Drescher

Bevor sie begann Bücher zu schreiben und zu malen, arbeitete sie viele Jahre maltherapeutisch mit Kindern. Sie entwickelte eine besondere Art des "farbigen, rhythmischen Formenzeichnens", und schrieb dafür kindgerechte Reime. Zu einigen dieser Reime malte sie für ihre eigenen vier Kinder Bilder, und so entstand das erste Bilderbuch. Mit ihren Bildern und Geschichten möchte sie den Kindern die Natur in ihrer Vielfältigkeit erlebbar machen. In einem reichen Farbgrund können sie Naturgetreues wieder erkennen, Freundschaften schließen und Vertrauen in eine Welt finden, die sie erwartet und liebt.

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