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Vom Zauber des (Vor-)Lesens

Geschichten sind Reisen in andere Welten. Wer selber liest, der reist allein. Wer aber vorliest und vorgelesen bekommt, der bricht gemeinsam auf. Die Buchhändlerin Ingrid Gindele und Christine Schmitt die Leiterin einer Bücherei haben mit uns über den Zauber des (Vor-)Lesens gesprochen und uns Tipps für gute Vorlesebücher gegeben.

Interview

Lasst andere teilhaben

Der Rückzug, die Stille durch den Lockdown, war für viele von uns sehr ungewohnt. Aber dadurch sind auch wieder Türen aufgegangen für „Räume“, die wir lange nicht aufgesucht haben. Die einen haben sich daheim längst überfälligen Bauprojekten in Haus und Garten gewidmet, andere das Strickzeug aus den Untiefen des Schranks hervorgeholt. Aber auch die Sehnsucht nach Büchern ist enorm gestiegen. Buchläden und Büchereien verzeichneten auch während der Schließzeiten eine große Nachfrage. In Bad Boll haben wir im Buchladen „Buch & Kunst“ nach der Bedeutung des (Vor-)Lesens gefragt.

„Gerade in diesen Zeiten brauchen vor allem Kinder eine gute und gesunde Grundlage, um stark ins Leben wachsen zu können. Neben strukturierten Tagesabläufen sind auch ganz bewusst genommene Mußestunden wesentlich für die notwendige Ruhe und das achtsame Miteinander. Lesen heißt Stille, ganz bei sich sein, in andere Welten eintauchen, andere Lebensentwürfe kennenlernen. Was kann es Spannenderes geben!“ So Ingrid Gindele vom Team „Buch & Kunst“. Während der Schließzeiten haben die Kundinnen und Kunden dem Buchladen mit Bestellungen die Treue gehalten. Gefragt waren vor allem Beschäftigungs-, Garten- und Kochbücher, aber auch etwas leichtere Unterhaltungsliteratur; außerdem Lernhilfen.

Zusammen mit ihrem Team reagierte auch Christine Schmitt, Leiterin der Bücherei Bad Boll und Mutter von drei Kindern im Alter von zwei, vier und sieben Jahren, auf einen spürbaren Bedarf mit kontaktlosen Bestell- und Abholmöglichkeiten. Sie engagiert sich schon seit Jahren in verschiedenen Einrichtungen für das „geschriebene Wort“. Und sie betont, welchen Zauber es beim Vorlesen entfaltet.

Ein Plädoyer fürs Vorlesen.

„Im Vorlesen liegt eine ganz besondere Innigkeit, eine tiefe Begegnung miteinander. Anders als beim Abspielen digitaler Hörbücher trifft eine ganz individuelle Sprachmelodie auf genauso individuelle Resonanzkörper. Vor allem im freien Erzählen liegt zusätzlich die Möglichkeit, die Kinder im Blick zu haben, um jedem das geben zu können, was es gerade braucht. Auch wenn die Stimmung gerade am Kippen ist, kann man über die gemeinsame Begegnung im Vorlesen alle zusammenholen. Wir wollen die Menschen dafür sensibilisieren, dass Hörbuch und Vorlesen nicht dasselbe sind, und sie ermutigen, diese besondere Qualität der Begegnung wiederzubeleben.“

Und die Erwachsenen?

Neben der Bedeutung des (Vor-)Lesens für Beziehungsqualität, Bildung und Erziehung von Kindern schaut Christine Schmitt aber auch auf den erwachsenen Menschen. Wie wunderbar ist es, einen interessanten Zeitungsartikel, ein Gedicht oder auch ein ganzes Buch Kapitel für Kapitel vorgelesen zu bekommen. Da ist bei den meisten Erwachsenen noch Luft nach oben – oder wann haben Sie das letzte Mal Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner etwas vorgelesen? Oder mehreren Freunden? Oder Ihren Eltern? Vorlesen funktioniert übrigens auch am Telefon oder Tablet und kann Senioren während der Kontaktsperre den lieb gewordenen Literaturzirkel ersetzen. Vorlesen hat eine besondere Begegnungsqualität. „Jeder bringt durch seine ganz eigene Biografie auch einen ganz eigenen Blickwinkel auf die Literatur mit. Das ist eine Bereicherung in jeder Hinsicht“, ergänzt Christine Schmitt.

 

Tipp: Vorlesebücher für kleine und große Ohren.

Christine Schmitt, Leiterin der Bücherei in Bad Boll, empfiehlt zum Vorlesen

für kleine Kinder:

die wunderbar illustrierten Bücher von Elsa Beskow – zum Beispiel „Pelles neue Kleider“ oder "die Wichtelkinder".

Diese und weitere Vorlesebücher gibt es im Verlag Urachhauszu entdecken.


für Kinder im Grundschulalter:

"Und plötzlich war Frau Honig da" von Sabine Bohlmann

für Erwachsene:

"Außerdem sind die Brotbackbücher von Lutz Geißler eine pure Freudenquelle. Gerade in diesen besonderen Zeiten nährt das Backen von Brot Körper und Seele und hüllt alle in einen Duft des Wohlbehagens.“

„Lesen ist ein großes Wunder.“ Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin

In diesem Sinne ganz viel Freude beim (Vor-)Lesen

Lasst andere teilhaben

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