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So baut ihr einen nachhaltigen Weihnachtsbaum
Es ist Mitte November; in den Geschäften stapeln sich die weihnachtlichen Deko-Artikel. Klar, sie sollen uns zum Konsum verleiten. Aber wollen wir das auch? Für mich ist Weihnachten eine der schönsten Zeiten im Jahr; ich kann endlich wieder meine Dekoration auspacken und meine Wohnung überschwänglich schmücken. Ja, ich neige dazu, es in meinen vier Wänden zu Weihnachten dekomäßig explodieren zu lassen. Selbstgebundene Adventskränze, Girlanden aus Tannengrün, ganz viele Kugeln, Holzsterne und Kerzen dürfen da selbstverständlich nicht fehlen. Doch auf eine Sache verzichte ich ganz bewusst: Ich habe keinen klassischen Tannenbaum.
Ran an Bohrer und Säge
Der Weihnachtsbaum: zum Wegwerfen, bio, im Topf, …
Für mich spricht vieles gegen einen gekauften Weihnachtsbaum: Zehn Jahre braucht er, um zwei Meter hoch und dann zu Weihnachten gefällt zu werden. Seine neuen Besitzer:innen passen ihn dann noch ihren ästhetischen Vorlieben an, bevor sie mit dem Schmücken beginnen. Dann steht der Baum einige Tage in der warmen und trockenen Heizungsluft und verliert seine Nadeln. So schön und besinnlich ein Tannenbaum auch sein mag, so bio oder Fair Trade – irgendwann landet er auf dem Müll. Auch ein Tannenbaum im Topf ist für mich keine echte Alternative, da bei vielen die Ballen zu klein oder zu grob ausgestochen sind und die Bäume deshalb nur geringe Zukunftschancen haben.
… gekauft oder geliehen?
Am besten schneidet für mich noch ein Tannenbaum mit Ballen aus der Baumschule ab. Diese Bäume werden jedes Jahr mehrmals im Wurzelbereich umstochen. Dabei bildet der Baum einen schönen, dichten Wurzelballen mit vielen Feinwurzeln. Außerdem werden die Bäume mehrmals in ihrem Leben umgeschult, also in einen anderen Bereich der Baumschule umgesetzt. Durch den bereits im Jugendstadium begonnenen Wurzelaufbau sind sie später gut geeignet, um in ausreichend großen Töpfen im Garten bis zum nächsten Weihnachtsfest zu überdauern. Zwar sind diese Bäume nicht ganz günstig, aber bei guter Pflege habt ihr auch sehr lange etwas davon. Und in der Baumschule habt ihr die Wahl zwischen vielen schönen, auch besonderen Nadelbäumen, nicht nur zwischen Nordmann- und Blautanne oder Fichte. In einigen Baumschulen könnt ihr euch sogar einen Baum leihen.
Ihr könnt euch euer Weihnachtsfest aber noch ressourcenschonender gestalten! Im Internet findet ihr viele kreative Ideen für alternative Weihnachtsbäume: von Leitern, an denen Kugeln aufgehängt werden, über Holzpfosten mit Bohrlöchern bis zu Brettern, die zu einer Spirale zusammengesetzt und geschmückt werden.
Und auch ich möchte euch hier zeigen, wie ihr einen kleinen, nachhaltigen Tannenbaum selber bauen könnt. Dabei kann die ganze Familie mithelfen. Mein kleiner Tannenbaum besteht lediglich aus zwei verschiedenen Materialien: aus Totholz und einem Metallstab. Er fügt sich in nahezu jede Wohnwelt gut ein und macht einfach Freude. Und später werdet ihr garantiert viele schöne Erinnerungen mit ihm verbinden: die Erinnerung, wie ihr gemeinsam die Zweige gesammelt habt, vielleicht an einem schönen, sonnigen Herbsttag. Vielleicht lachen und spielen die Kinder und ihr unterhaltet auch munter, während ihr die Zweige auflest. Ist das nicht ein schönes Bild?
Nach dem Weihnachtsfest könnt ihr den Baum einfach wieder auseinanderbauen und verstauen. Oder ihr lasst ihn gleich für Ostern stehen!
So baut ihr euren Weihnachtsbaum - ihr braucht:
1. Dickere Stöcke/Äste für die Tannenbaumzweige (Länge beliebig)
2. Einen Holzsockel (Höhe beliebig)
3. Eine stabile Stange, ein dünnes Rohr oder einen Holzstab (je nachdem, wie groß euer Baum werden soll)
4. Bohrköpfe und Akkuschrauber
5. Metall und/oder Holzsäge
6. Zollstock und Bleistift
Und so geht’s:
Sägt oder brecht die Zweige auf die von euch gewünschten Längen und passend zu dem Look, den euer Tannenbaum haben soll.
Sägt euren Stab/eure Stange auf die von euch gewünschte Länge zu.
Jetzt bohrt ihr ein passendes Loch in den Holzsockel. Je größer euer Baum wird, desto größer sollte auch euer Holzsockel sein. Bitte bohrt schön tief, damit euer Stab/eure Stange stabil steht.
Jetzt bohrt ihr in die gebrochenen Äste mittig Löcher.
Steckt nun den Stab in das vorgebohrte Loch.
Jetzt könnt ihr die Äste spiralförmig auf die Stange schieben. Fangt dabei mit den längsten Ästen an, sodass der Baum sich nach oben hin verjüngt.
Zum Schluss könnt ihr noch eine individuelle Spitze aufsetzen.
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