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Ostheimer Holzspielzeug - ein Blick hinter die Kulissen

Seit über 70 Jahren fertigt die Firma Ostheimer „Spielzeug aus Überzeugung“. Das Holzspielzeug wird in liebevoller Handarbeit im benachbarten Zell gefertigt. Aber uns verbindet nicht nur die räumliche Nähe. Auch bei Ostheimer ist eine Stiftung wesentlicher Teil der Firmenidentität. Mit Sibylle Engstrom, Geschäftsführerin der Margarete Ostheimer GmbH, habe ich im Interview über den Zusammenhang von hochwertigem Spielzeug und Mut, Zuversicht und menschlicher Wärme gesprochen.

 

„Ostheimer und WALA mögen auf den ersten Blick sehr unterschiedliche Produkte fertigen. Im Gespräch wird aber sehr schnell deutlich, dass wir ‚aus demselben Geist heraus schaffen‘ (S. Engstrom). Ein wunderbarer Austausch, und Fortsetzung folgt unbedingt.“

Interview

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Auf Ihrer Firmenwebseite sprechen Sie davon, dass Ostheimer Spielzeug ein “liebenswertes und schönes Abbild dieser Welt” in die Kinderzimmer bringen will. Handelt es sich hierbei gerade in der momentanen Situation nicht eher um ein Zukunftsbild?

Tatsächlich möchten wir mit unseren Ostheimer Holzspielfiguren Kindern ein solches harmonisches Bild von der Welt geben. Es ist kein Gegenwartsbild und auch kein Zukunftsbild, sondern in meinen Augen vielmehr ein Urbild. Ich glaube, dass es Kinder seelisch und bis in die Lebenskräfte hinein stärkt, ihnen Orientierung und Urvertrauen vermittelt, wenn sie die Welt als gut und schön erleben dürfen. Das schafft die Kraft, um später mit den schwierigen Aspekten unserer Welt umgehen zu können. Es hat einmal jemand gesagt, dass unsere Kühe und Kälbchen vermitteln, dass sie auf einer schönen Weide oder in einem gemütlichen Kuhstall stehen wollen, dass einem das Herz weh täte, wenn man sie sich in einer Massentierhaltung oder im Viehtransporter vorstellen müsste. Da dachte ich, wir machen es irgendwie richtig, wir geben mit den Figuren die richtigen Bilder.

Das Zusammenleben in der aktuellen Krise ist mehr als sonst von Ängsten geprägt. Was brauchen Kinderseelen generell, aber vor allem jetzt?

Das ist gerade ein schwieriger Spagat für Eltern und Pädagogen. Denn die Ansteckungssituation mit dem Corona-Virus macht es notwendig, dass wir Schranken setzen, die man Kindern nicht wirklich setzen will. Eigentlich sollten Kinder Vertrauen in ihre Umwelt lernen, sich unbefangen bewegen dürfen - und nun mahnen wir zur Vorsicht, zu Abstand, zu ständiger Bewusstheit, die sich aus der Angst vor dem Virus nähren. Das ist schlimm, denn es sät auch bei den Kindern Ängste, Unsicherheit, schafft Distanz, wo eigentlich Mut, Zuversicht, Nähe und menschliche Wärme veranlagt werden sollten. Es scheint mir ganz wichtig, dass wir Erwachsene mit den gebotenen Vorsichtsmaßnahmen möglichst unaufgeregt leben und versuchen, auch in uns den Ängsten keinen Raum zu geben. Wenn wir vermitteln, dass das Problem handhabbar und vorübergehend ist, dass wir selbst vertrauensvoll und zuversichtlich in der Gegenwart stehen, werden auch die Kinder weniger beunruhigt und verunsichert. Es sind unsere inneren Gefühle und Haltungen, die Kinder am meisten prägen, viel mehr als äußeres Verhalten.

Pippi Langstrumpf sang: “Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt”. Wie fördert Ostheimer Holzspielzeug die Entwicklung der Fantasiekräfte bei Kindern?

Die Gestaltung unserer Figuren setzt nicht auf naturgetreues Detail, sondern die einfach gehaltenen charakteristischen Gesten sind es, die lebensvolle innere Bilder im Betrachter und im Spielenden entstehen lassen. Jede einzelne unserer Figuren bringt auf lebendige Weise eine Wesensart zum Ausdruck. Begeistert schlüpfen Kinder im Spiel in die unterschiedlichsten Rollen: der dicke Bauer, die behäbig grasende Kuh, der stolz krähende Hahn oder das munter springende Fohlen. So lernen Kinder das Einfühlen in verschiedene Lebensformen und –welten. Wenn wir davon sprechen, dass unser Spielzeug die Fantasie anregen will, dann betrifft das nicht nur das freie, kreative Spielen, sondern uns liegt vor allem daran, ein lebendiges inneres Seelenleben zu fördern. Wir glauben, dass eine sinnerfüllte - nicht eine groteske, oft bizarre - Fantasiewelt Lebensnahrung für Kinder ist.

Jede Ostheimer Figur ist ein Unikat und wird in aufwändiger Handarbeit gefertigt. Auch das Kind be-„greift“ sprichwörtlich seine Welt. Sehen Sie Zusammenhänge zwischen der konzentrierten Hingabe des Herstellenden und der Wirkung auf das Kind?

Wir fertigen unsere Produkte aus Holz in reiner Handarbeit, vom ersten bis zum letzten Schritt. So wird selbst in der Serie jedes Stück ein bisschen anders – durch das Holz und seine Maserung, durch die Menschen, die ihnen durch die Formgestaltung und die Bemalung Leben einhauchen. Wenn man mit Holz arbeitet, bringt es immer seine Sprache, seinen Ausdruck mit ein. Unser Spielzeug wird lasierend bemalt und geölt, so dass die warme, wunderschöne Haptik des Holzes erhalten bleibt. Im gestaltenden Mitarbeiter muss das Bild des Tieres oder der menschlichen Figur leben, damit er sie schaffen kann und ihr den Ausdruck gibt, der im Kind das innere Bild lebendig werden lässt. Holz als lebendiger Werkstoff ist ein wunderbarer Träger dafür. Ich denke, man kann selbst erfahren, wieviel sprechender und lebendiger ein künstlerisch handgefertigtes Holzprodukt wirkt im Gegensatz zu einem rein maschinell gefertigten.

Auch Ostheimer hat eine Stiftung ins Leben gerufen. Welche Gedanken eines neuen Wirtschaftens liegen diesem Schritt zugrunde und wie verstehen Sie Ihre Rolle im gesellschaftlichen Gestaltungsprozess?

Die Walter und Adeline Ostheimer Stiftung, benannt nach den Gründern unserer Firma, ist seit 2001 Inhaberin von Ostheimer Holzspielzeug. Margarete Ostheimer beschäftigte sich intensiv mit Rudolf Steiners Gedanken zu wirtschaftlichen Fragen und sie war ein äußerst sozial eingestellter Mensch. So war es ihr im Alter ein wichtiges Anliegen, die Firma aus dem Privatbesitz herauszulösen und in eine Stiftung einzubringen, die den Impuls wahrt, pädagogisch hochwertige Holzspielzeuge herzustellen, die den Mitarbeitern ein wertschätzendes, menschlich gutes Arbeitsumfeld erhält und die einen Teil der Gewinne der Firma als Fördergelder in die Gesellschaft zurückfließen lässt. Diese Haltung ist wesentlicher Teil unserer Firmenidentität.

Ich selbst bin überzeugt, dass ein gesundes, zukünftiges Wirtschaftsleben die tiefe Achtung vor dem Menschen und vor der Welt und damit die Verantwortung für beide in den Mittelpunkt des Handelns stellen muss. Wirtschaft ist ja eigentlich die Urform sozialen Miteinanders – wir stellen anderen etwas zur Verfügung. Der weitverbreitete Egoismus und die Gier nach mehr sind ein Zerrbild und ein Irrweg. Das wird immer deutlicher. Nur eine Wirtschaft, die eine umfassende Verantwortung für das Gemeinwohl ergreift, wird das Überleben von Mensch und Erde ermöglichen. Nachdem die Wissenschaft viele Jahre davon ausging, dass die Menschheit überlebt, weil sich die Stärksten und Besten durchsetzen, weiß man heute, dass Arten überleben, die kooperieren können. Dieser Paradigmenwechsel kann hoffentlich auch den Blick auf die Frage des gesunden Wirtschaftens verändern.     

Auf welchen Ebenen suchen Sie den Austausch mit Ihren Kunden? Was ist Ihnen persönlich dabei besonders wichtig?

Wir haben unzählige Fachhändler, die unsere Marke seit Jahrzehnten mit Herzblut vertreten und ihren Kunden nahebringen, in deren Läden unsere Spielzeuge mit allen Sinnen erlebt werden können. Dafür sind wir sehr dankbar und wir haben mit aufwändig gestalteten Endverbraucher-Katalogen und Dekorationshilfen viel dafür getan, sie bei dieser Arbeit zu unterstützen. Dennoch sind wir sehr froh, dass wir schon vor einigen Jahren zusätzlich begonnen haben, über die sozialen Netzwerke den direkten Austausch mit unseren Kunden, mit Eltern, Großeltern und Erziehenden, zu suchen. Hier können wir unmittelbar und authentisch von uns erzählen, davon wer wir sind, wie wir arbeiten, was uns motiviert und bewegt. Das hat unsere Marke, unsere Werte und letztendlich sogar unsere Produkte viel stärker sichtbar gemacht. Und für uns sind unsere Kunden ebenfalls viel sichtbarer und wahrnehmbarer geworden. Das hat zu einer ganz neuen Begegnung und Bindung, zu einer echten Beziehung zwischen Kunde und Marke geführt.

 

Liebe Frau Engstrom, vielen Dank für das Interview!

Hier kannst du mehr über Ostheimer erfahren und dich inspirieren lassen: Instagram, Facebook und auf www.ostheimer.de.

Wissenswert

Mit den zauberhaften Ostheimerfiguren können deine Kinder nicht "nur" spielen, du kannst damit auch wunderschöne Jahreszeitentische gestalten. Wie das geht und was ein Jahreszeitentisch ist erfährst du hier.

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