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Jahreszeitentisch im Winter - im Gespräch mit Marta

Marta ist Waldorflehrerin und Mutter von zwei Kindern. Der Jahreszeitentisch hat bereits seit vielen Jahren auch zu Hause bei ihr seinen festen Platz. Nach welchen Kriterien entsteht die jeweilige „Jahreszeit“? Woher kommen die Materialien? Und welche Rolle spielen die Kinder beim Entstehen des jeweiligen Stimmungsbildes? Wir haben uns dazu mit Marta beim Plätzchenbacken ausgetauscht.

Interview

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Entsteht euer Jahreszeitentisch frei, oder nach einem bestimmten Konzept?

Ein Konzept hinterliegt nur insofern, als uns keine perfekten Püppchen, kein Spielzeug, kein Plastik, sondern nur Selbstgemachtes, Holztiere sowie Fundstücke aus der Natur auf den Tisch kommen. Ich hole mir sehr gerne Anregungen aus Waldorf-Jahreszeitenbüchern oder aber auf Pinterest. Bei uns wird der Jahreszeitentisch auf einem etwas höher gelegenen und recht breiten Fensterbrett angelegt. Am wichtigsten ist mir, dass er nicht „durchgestylt“ daherkommt.

Dürfen die Kinder beim Jahreszeitentisch mithelfen?

Das handhabt ja jeder sehr unterschiedlich. Bei mir dürfen die Kinder bei der Vorbereitung und Gestaltung dabei sein. Das fängt damit an, dass wir die jeweils farblich für die Jahreszeit geeigneten Tücher (Baumwolle oder Seide) waschen, zum Trocknen aufhängen und anschließend auch bügeln. Dann wird die Jahreszeitenkiste auf dem Tisch gemeinsam sortiert – was findet sich dort schon, wonach müssen wir vielleicht nochmal Ausschau halten? Das Aufstellen, das Bereiten des Jahreszeitentisches, übernehme ich dann. Eine Möglichkeit, die Kinder aktiv einzubeziehen, könnte eine eigens dafür vorgesehene Ecke des Jahreszeitentisches sein. Meine Erfahrung ist, dass der Tisch schnell zu voll und unordentlich wird, wenn jeder immer dazu beitragen kann. Vor allem im Herbst gibt es einfach zuviel Reizvolles zu finden. Ich finde, die Wirkung ist umso größer, je reduzierter der Tisch gestaltet ist.

Was tun, wenn sich die Katze (oder ein Spielzeug-Dino) auf den Jahreszeitentisch verirren?

Wir haben keine Haustiere, insofern ist hier das Risiko minimiert. Die Hühner aus der Nachbarschaft haben bislang noch nicht zu uns ins Haus gefunden. Spielzeug, noch dazu aus Plastik, kommt bei uns nicht auf den „Tisch“. Da wir mit dem häuslichen Jahreszeitentisch angefangen haben, als unsere älteste Tochter gerade zwei Jahre alt war, sind beide Kinder von Anfang an damit vertraut. Insofern verirren sich auch keine Spielzeuge auf den Tisch.

Mit welchen Materialien arbeitest du?

Ich verzichte größtmöglich auf alles Fertige. Auf den Tisch finden Fundstücke aus der Natur wie Wurzeln, Äste, Baumschnitte, Blüten, Zapfen etc. Je nach Saison steht auch ein Blumenstrauß auf dem Jahreszeitentisch. Aber auch besondere Bastelarbeiten aus dem Kindergarten finden ihren Platz. Bei der Farbgestaltung richte ich mich nach Goethes Farbenkreis; gerade in Übergangszeiten nutzen wir auch schonmal zwei unterschiedliche Farbtücher.

Anleitung für Schneeflöckchenkinder

Was du brauchst:

  • Puppentrikotstoffreste (oder einfach ein altes T-Shirt)
  • Weißen Filzstoff
  • Ungesponnene Schafwolle
  • Weißes stabiles Garn
  • Einen roten und einen blauen Stift
  • Einen dunkelroten Stift oder eventuell dunkelrote Wachsfarbe  oder Lippenstift,
  • Für den Kragen - Variante 2: weißes Wollgarn
  • Schere, Nadeln

Die Schneeflöckchenkinder werden ausschließlich mit der Hand genäht, daher brauchst du keine Nähmaschine.

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1

Kopf

Schneide aus dem Trikotstoff einen Kreis aus (Durchmesser ca. 7cm).

Forme aus der Schafswolle eine kleine Kugel und lege sie in die Mitte des Kreises. Ziehe den Stoff hoch und raffe ihn hinten zusammen, um vorne eine faltenfreie Seite zu erhalten (diese wird das Gesicht sein). Binde das Ganze mit einem stabilen Faden fest. Jetzt solltest Sie einen Kopf mit Hals erhalten haben.

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2

Körper

Schneide aus dem weißen Filzstoff ebenfalls einen Kreis (Durchmesser ca. 9 cm) und platziere ca. 0,5 cm vom Rand rundum einen einfachen Vorstich. Nähe die zwei Fadenenden nicht fest. Forme nun aus der Wolle eine weiche Kugel und lege sie in die Mitte des Kreises. Ziehe die zwei Fadenenden zusammen und lege dabei den Kopf der Puppe in die Mitte (sodass der Hals innen ist und das Kopfteil außen). Jetzt kannst du das Ganze festknoten. Mit kleinen Stichen solltest du jetzt den Kopf am Körper fixieren.

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3

Kragen

Variante 1:

Schneide in eine Seite eines Filzstoffstreifens (ca. 9 cm lang und 2 cm hoch) mal kleinere, mal größere Zacken. Nähe den so erhaltenen Kragen unter den Kopf der Puppe.

Variante 2:

Nehme ein weißes Wollgarn und knote unterschiedlich lange Garnstücke vom gleichen Garn daran. Binde den Faden um den Hals der Puppe

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4

Haar und Gesicht

Für die Haare, kannst du eine kleine Menge Schafwolle verwenden und diese mit wenigen Stichen an den Kopf nähen. Zeichne nun mit einem blauen Stift 2 kleine Pünktchen als Augen und mit dem roten einen kleines v als Mund. Nimm, für die rote Farbe auf den Wangen, ein Stück Reststoff und male mit dem dunkelroten Stift darauf (es funktioniert auch sehr gut mit Wachsfarben oder mit Lippenstift). Wickle den Stoff um deinen Zeigefinger und reibe damit, ganz vorsichtig, über die Wangen der Puppe bis du mit der Farbintensität zufrieden bist.

Das Schneeflöckchenkind ist fertig! Du kannst es so auf den Jahreszeitentisch legen oder einen Faden durch das Haar ziehen. So kann das Püppchen auch an einem Weidenkätzchenzweig aufgehängt werden.

Liebe Marta, vielen Dank für das Interview und die schöne Anleitung!

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