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Hilfe! Mein Kind isst nicht.

Diesen Satz hast du vielleicht auch schon einmal gehört oder selbst gedacht. Warum Essen für Kinder im ersten Lebensjahr manchmal schwierig ist und wie Mahlzeiten bereits ab Beikost-Start Spaß machen, verrät euch Laura@herzundmilch.de in ihrem Artikel:

Laura´s Tipps für entspannte Mahlzeiten

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Das Thema Beikost verunsichert häufig Eltern, Kind und Fachpersonal. Das kommt einerseits von den vielen, unterschiedlichen Empfehlungen zum Beikost-Start, von unterschiedlichen Essgewohnheiten und diversen Esskulturen. Anderseits ist das Essen, beziehungsweise die Nahrungsaufnahme, mit dem Überleben gekoppelt. Blicken wir zurück in die Steinzeit: Wer das „Richtige“ gegessen hat, hat überlebt - wer isst, der lebt, wächst und gedeiht. Als Eltern wollen wir natürlich, dass unser Kind wächst und gedeiht und demnach wollen wir, dass unser Kind isst. Manchmal wollen Kinder aber nicht so essen, wie wir es uns vorstellen und schnell entsteht großer Druck.

Oftmals liegt es daran, dass Kinder sich noch gar nicht für das Essen interessieren. Eltern neigen häufig dazu, teilweise auf Grund von nicht eindeutigen Empfehlungen, die Beikost zu früh einzuführen. Oftmals sind die Beikostreifezeichen, wie beispielsweise eine koordinierte Hand zu Mund Bewegung oder das Verschwinden des Zungenstoßreflexes noch gar nicht gegeben. Das bedeutet, das Kind ist eigentlich noch gar nicht bereit für die Beikost und soll trotzdem schon etwas essen. Das kann ein potentieller Grund sein für „Hilfe! Mein Kind isst nicht!“.

Wenn das Kind essen verweigert und sich nicht dafür interessiert, heißt es, sich in Geduld zu üben und ohne Druck weiterhin unterschiedliche Lebensmittel anzubieten. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfiehlt die ersten sechs Lebensmonate ausschließlich zu stillen und dann neben geeigneter Beikost weiter zu stillen (WHO, 2021). Es gibt also innerhalb des ersten Lebensjahres kein festes Datum, ab dem ein Kind vollwertige Mahlzeiten essen muss!

Auch wenn mit dem Essen ein gewisser „Grunddruck“ einhergeht, ist es wichtig, dass wir als Eltern versuchen entspannt zu bleiben und das Kind niemals zum Essen zwingen. Denn Kinder spüren diesen Druck und begegnen ihm mit Verweigerung. Deswegen ist es wichtig, vor allem wenn das Kind Brei bekommt, auf die Sättigungszeichen zu achten. Dreht ein Kind den Kopf weg oder schmeißt den Löffel auf den Boden, so ist es satt. Kein Kind muss eine bestimmte Menge in sich hineinbekommen oder einen Teller/Gläschen aufessen. Mengenangaben sind unsinnig und ungesund.

Kinder sollen Spaß am Essen haben, es genießen neue Lebensmittel zu entdecken. Die Neugier und nicht der Hunger ist hier das Leitmotiv. Bis Kinder in ihrem Kopf verknüpfen, dass Essen auch satt macht, vergeht einige Zeit.

Sollten eure Kinder trotz der erfüllten Beikostreifezeichen über längeren Zeitraum kaum Essen anrühren, könnt ihr es probieren die Mahlzeiten unterschiedlich anzurichten. Zum Beispiel anstatt alles auf einen Teller zu legen, verschiedene Lebensmittel in kleine Schüsseln geben. Manchmal essen Kinder lieber aus mehreren kleinen Schüsseln anstelle von einem großen Teller. Generell gilt: Lieber Miniportionen geben und öfter nachlegen. Auch wenn wir es mit dem Kind gut meinen, große Portionen wirken schnell überfordernd und oft wird dann lieber gar nichts probiert. Das gilt auch bei größeren Kindern, ja sogar bei Erwachsenen. Bietet eine Vielzahl und eine Varietät an Lebensmitteln an und genießt sie gemeinsam.

Wichtig für ein entspanntes und unproblematisches Essverhalten sind gemeinsame Mahlzeiten. Wenn ihr als Eltern selbst esst, nehmt die Kinder mit an den Tisch und esst gemeinsam. Kinder lernen alles durch Nachahmung. Von uns lernen sie zu gehen, zu sprechen und auch zu essen. Kocht für euch gemeinsam, esst die gleichen Mahlzeiten und ihr werdet sehen, eure Kinder tun es euch gleich. Inspirationen zum gemeinsamen Kochen findet ihr in meinem Beikost-Kochbuch „Mit-Kochen statt Extra- Kochen“. In diesem Sinne: Guten Appetit!

Babys verstehen, Mütter unterstützen

Besucht Laura@herzundmilch.de doch mal auf ihrer Website https://www.herzundmilch.de/

Quellen:

World Health Organization (WHO), 2021: https://www.who.int/en/news-room/fact-sheets/detail/infant-and-young-child-feeding

World Health Organization (WHO), 2003: Guiding principles for complementary feeding of the breastfed child.

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Myriam

Ich finde diesen Artikel sehr gut und sehr wichtig.
Als Mutter habe ich bei meinen Kindern gerade im Kindergarten erlebt, dass dieser Druck aufessen zu müssen oder alles probieren zu müssen zu Verweigerung des Essens ja sogar zur Verweigerung des Kindergartenbesuchs führen kann.
Auch wenn meine Kinder zuhause völlig unproblematische Esser (d.h.sie aßen nahezu alles und probierten auch gerne) waren, waren die Essenszeiten im Kindergarten ein Problem.
Also kein Druck beim Essen weder zuhause noch in der Kinderbetreuung.😊


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