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Schwangerschaft und Stillzeit

Sodbrennen in der Schwangerschaft - was tun?

Viele Schwangere kommen zu mir, weil sie unter Sodbrennen leiden, und das ist oft sehr unangenehm. Sodbrennen kann in jeder Schwangerschaftsphase auftreten – aus unterschiedlichen Gründen.

Mit einer Umstellung der Ernährung, Akupressur und etwas Ruhe nach dem Essen kannst du schon viel gegen Sodbrennen tun.

Meine Tipps

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Gründe für Sodbrennen

In der Frühschwangerschaft kann Übelkeit mit häufigem Erbrechen eine Ursache sein: Die Schleimhaut der Speiseröhre ist gereizt und reagiert mit Sodbrennen.

Ab der 8. Schwangerschaftswoche wird Progesteron gebildet, was dazu führt, dass der Mageneingang sich leichter in Richtung Speiseröhre öffnet. Doch leider gelangt so auch die Magensäure schneller einmal in die Speiseröhre, ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein ist die Folge.

In der späteren Schwangerschaft drückt die wachsende Gebärmutter auf den Magen.

Essgewohnheiten ändern

Mit einer Umstellung der Ernährung kannst du schon viel gegen Sodbrennen tun. Iss lieber keine scharf gewürzten Speisen und vermeide gehärtete Fette, Kaffee, Süßspeisen, Schwarztee, kohlensäurehaltige Getränke und zu viel Zucker. Auch bei Obst und Obstsäften solltest du dich etwas zurückhalten.

Hilfreich sind leicht bittere und nicht zu üppige Speisen. Und nach dem Essen tun Kamillentee, Pfefferminztee oder Tausendgüldenkrauttee – in kleinen Schlucken genossen – gut. Deine Apotheke kann dir entsprechend zugelassene Arzneitees empfehlen. Auch Substanzen, die die Magensäure binden, zum Beispiel Heilerde, wirken entlastend. Oder probiere es jetzt mal mit einem Teelöffel Senf!  Das klingt vielleicht komisch, funktioniert aber super. Ich hab den Tipp bereits ganz am Anfang meiner Hebammenzeit von Frau Stadelmann, der Autorin der Hebammensprechstunde, bekommen und seitdem sehr gute Erfahrungen damit gemacht.

Mein Vorschlag für einen Speiseplan

Morgens:

  • Porridge

Mittags:

  • Salat mit bitteren Komponenten (Chicorree, Radicchio ö. ä.) und Mandeln (Achtung: bitte nimm nur geschälte Mandeln, da die Schale Oxalsäure enthält)
  • gekochtes grünes Gemüse
  • basische Lebensmittel wie Karotten oder Kartoffeln, da sie neutralisieren

Zwischenmahlzeit:

  • halte einfach immer ein paar Nüsse oder Mandeln griffbereit.

Abends:

kleine, leichte Mahlzeiten (nicht direkt vor dem Schlafengehen)

Was hilft noch?

  • Lege dich nach dem Essen hin.
  • Schlafe nachts mit leicht erhöhtem Oberkörper.
  • Super gegen Sodbrennen hilft Kartoffelsaft in Bioqualität, z. B. von Schoenenberger. Kartoffelsaft ist ein natürlicher Säurehemmer, er entwässert und hat einen hohen Kaliumgehalt. Du kannst den Kartoffelsaft aber auch selber machen: entweder durch Auspressen mit einem Küchentuch oder in einem Entsafter. Wichtig ist, dass du dafür geschälte Kartoffeln nimmst.

Akupressur gegen Sodbrennen

Probiere es doch mal mit Akupressur: Hier hilft dir der Punkt Magen 36 (Ma 36), der Meisterpunkte bei Sodbrennen und Erbrechen.

So findest du Ma 36: Setz dich bequem hin, deine Hände berühren die Knie. Der Punkt Ma 36 liegt 4 Finger breit unter dem unteren Rand der Kniescheibe und einen Daumen breit seitlich von der äußeren Schienbeinkante.

Tipp für die Suche: Wenn sich bei deiner Suche nach einem Akupressurpunkt ein Punkt richtig unangenehm anfühlt, dann hast du ihn wahrscheinlich gefunden! Diesen Punkt und den ca. 1 cm2 großen Bereich drum herum kannst du jetzt bearbeiten.

Massiere den Punkt beidseitig in regelmäßigen Abständen mehrere Minuten lang mit dem Daumen. Du kannst die Punkte auch etwa 10 Sekunden lang mit einem kleinen, stumpfen Gegenstand (etwa mit dem Ende eines Stiftes) drücken und dann den Druck wieder wegnehmen. Dies wiederholst du regelmäßig auf beiden Seiten mehrere Minuten lang.

Ich hoffe, dass einige der Tipps dir weiterhelfen können. Und vielleicht magst du ja mit mir teilen,  was bei dir gut geklappt hat und was nicht so? Hinterlasse dafür einfach unten auf der Seite einen Kommentar.

Ich wünsche dir eine wundervolle Schwangerschaft – hoffentlich mit etwas weniger Sodbrennen!

Wissenswertes

Weitere Tipps und wertvolle Informationen findest du in unserem Ratgeber Schwangerschaft und Stillzeit 

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