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Griffe für die Harmonische Babymassage

In den letzten beiden Blogbeiträgen unserer Serie hast du schon erfahren, worauf es bei der Babymassage ankommt und wie du die Sinnesreize deines Babys anregen kannst. Heute stellt dir Bruno Walter ein paar Griffe vor, die du ganz einfach zuhause nachmachen kannst.

Und so geht es.

Lasst andere teilhaben

Als erstes suchst du dir einen bequemen Platz. Lehn dich am besten mit einem Kissen im Rücken an die Wand. Damit kein Öl auf deine Hose kommt und dein Baby noch eine kleine Unterlage hat, legst du dir am besten ein Handtuch auf die Beine. Neben dich stellst du eine kleine Schale mit Massageöl. Dazu eignet sich zum Beispiel ein Rosenöl.

Ruhige Minute und „heiße Hände“

Zuerst startest du mit der „ruhigen Minute“. Schenk deinem Kind ganz bewusst Aufmerksamkeit und beobachte, wie es reagiert. Nach ein paar Augenblicken beginnst du mit der Massage. Reibe dazu beide Handflächen kräftig und intensiv aneinander. Danach ölst du die Hände ein, um mit dem ersten Massagegriff zu beginnen.

Der Schmetterlingsgriff

Streiche nun mit der Kleinfingerseite deiner Hände vom Brustbein über die Brust nach außen. Dieser Griff ist wie eine Begrüßung und der Auftakt der Babymassage. Dieser Griff wird drei- bis viermal wiederholt.

Der Herzgriff

Streiche vom Brustbein über die Brust seitlich mit den Handflächen abwärts und setz dabei soviel Fläche deiner Hände wie möglich ein. Der Druck sollte hierbei kräftig und die Bewegung rhythmisch sein. Das Bild des Griffes ist eine gemalte Herzform ohne die Herzspitze.

Wirkung: Erstes konkretes Einfühlen in die Massage, Aktivierung der Atmung sowie der Muskulatur des Brustkorbes und Rumpfes. Die Bewegung wird zwanzig- bis dreißigmal wiederholt.

Beine streichen

Hier ist es günstig, wenn sich der Oberschenkel des Kindes im 90 Grad Winkel zu deinem Körper befindet. Diese Stellung des Beinchens unterstützt die Entwicklung des Hüftgelenks. Streiche dann abwechselnd mit der rechten und der linken Hand von der Leistengegend zu den Füßchen. Streiche dabei mit so viel Intensität, als wenn du die Durchblutung der Beinchen zu den Füßen hin fördern wolltest.

Wirkung: Der Griff fördert die Entwicklung des Hüftgelenks, stärkt die Beinmuskulatur und die Durchblutung der Beine. Er wird zwanzig- bis dreißigmal wiederholt.

Freie Fußmassage

Nach dem Bein massierst du den kleinen Fuß mit beiden Daumen und/oder mit der Handfläche gut durch. Die Fußmassage sollte sehr kreativ ausgeführt werden: Kreisförmig, ausstreichend, flächig – nach Gefühl und Bedürfnis. Die Dauer der Fußmassage liegt ungefähr zwischen einer halben und einer Minute. Vertrau auch hier deinem eigenen Gefühl.

Wirkung: Unterstützt die Entwicklung der Fußgewölbe und bereitet den Fuß auf das Laufen vor.

Arme streichen

Wie bei den Beinen, wiederholst du auch bei den Armen die Streichbewegungen. Abwechselnd mit der rechten und linken Hand streichst du zügig von der Schulter zu dem Händchen des Babys. Ob die Streichbewegung über die Hand hinaus geht oder durch die natürliche Haltung und Bewegung des Kindes vielleicht schon am Handgelenk endet, bestimmen das Kind und du ganz nach Gegebenheit. Bei der Armmassage braucht man oft etwas mehr Geduld, bis das Kind versteht, dass du die Arme nicht festhalten und die Bewegung nicht einschränken willst. Hierfür ist es sinnvoll, den Bewegungen des Armes zu folgen, während man den Griff ausführt. Die Übung wird zwanzig bis dreißig Mal wiederholt.

Freie Handmassage

Wie beim Fuß massierst du mit dem Daumen die Handfläche des Kindes in einem recht kreativen Stil durch. Die Finger hältst du am besten sanft mit der einen Hand fest, damit das Baby sie nicht zu einer Faust ballt.

Wirkung der Griffe an den Armen: Die Empfindung und der gezielte Einsatz der Arme und Hände wird gefördert.

Harfe

Um diesen Griff massieren zu können, legst du dein Kind bäuchlings quer über deine ausgestreckten Beine, sodass sein Köpfchen nicht auf deinen Oberschenkeln liegt. Mit leichtem Druck streichst du nun mit einer Hand vom Kopf aus in einer fließenden Bewegung den Rücken hinunter bis über die Füße hinaus. Die freie Hand hält dabei das Kind an den Fußgelenken. Denk an die Eleganz und die Einfühlsamkeit einer Harfenspielerin, wenn du diesen Griff anwendest.

Streichen

Nun streichst du in einem fließenden Rhythmus im Wechsel mit beiden Händen vom Hinterkopf bis zum Po.

Wirkung der Griffe am Rücken: Sie stärken die Rückenmuskulatur und über die Reflexzonen am Rücken werden die Organe positiv unterstützt und stimuliert.

Schneckenhaus

Bei diesem Griff werden streichende Bewegungen durchgeführt, die den Bauchnabel umkreisen und sich allmählich spiralförmig ausweiten. Dann umrundest du mit einem leichten Druck unter dem Rippenbogen beginnend den gesamten Bauch. Versuch dabei so viel wie möglich von der Handfläche aufzulegen. Das Kind empfindet übrigens den leichten Druck auf den Darm als wohltuend. Dies solltest du bei der Intensität des Griffes auf den Bauch berücksichtigen. Beachte, dass bei der Massage am Bauch immer im Uhrzeigersinn massiert wird, so dass du der natürlichen Verlaufsrichtung des Darmes folgst.

Wirkung: Günstig für die Darmfunktion, ganz besonders sinnvoll bei Blähungen.

Kopf-Spezial

Lege die Fingerspitzen leicht gespreizt auf die Scheitellinie und ziehe dann die Finger mit mäßigem Druck seitlich am Kopf entlang zum Ohr hin. Dabei sollte der Druck der Finger zum Ohr hin allmählich abnehmen und die Finger sollten beim Ohr den Kontakt zum Kopf verlieren. Der Griff wird drei bis viermal wiederholt.

Wirkung: Reguliert den sogenannten Cranio-Sacral-Rhythmus, einer der bedeutendsten Rhythmen in unserem Körpersystem.

Weiter Übungen für Arme und Beine (je 20 – 30 Wiederholungen)

Beginne mit den Beinen. Ähnlich wie beim Schneidersitz überkreuzt du immer abwechselnd die Beine des Babys zum Bauch hin mit einem leichten Druck.

Wiederhole dann diese Übung mit den Armen, auch hier immer abwechselnd über Kreuz. Wichtig ist das Überkreuzen auf dem Brustkorb mit leichtem Druck, nicht so sehr das Öffnen der Arme.

Als dritten Teil der Übung überkreuzt du jeweils ein angewinkeltes Beinchen mit dem gegenüberliegenden Arm des Babys im Wechsel.

Wirkung: Gut für die Gelenke, speziell für das Hüftgelenk. Unterstützt die Integration beider Gehirnhälften. Gute Vorbereitung für das so wichtige Krabbeln.

Am Ende kannst du nochmal deine Handflächen intensiv aneinander reiben und die angewärmten Hände auf den Brustkorb des Kindes auflegen. Das Ende der Babymassage solltest du ganz individuell gestalten. Achte dabei auf die Gegebenheiten: In welcher Stimmung befindet sich dein Kind? Hat es Hunger, ist es müde oder eher aktiv. Dementsprechend bietest du: stillen, die Flasche, einschlafen, eine Pause oder Spielrunde an.

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