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Familienzuwachs in Corona-Zeiten

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber dieses Jahr hat mich nicht nur im Raum, sondern irgendwie auch in der Zeit gefangen gehalten. So musste ich tatsächlich nachschauen, wann wir in Deutschland die ersten Auflagen und Einschränkungen erlebt haben. Anfang März war ich noch zu einem Kurzbesuch in Palma (Mallorca), und auf dem Rückflug begegneten mir die ersten Maskenträger. Das war damals irgendwie unheimlich, und es fühlt sich Jahre her an. Zeitgleich bereitete sich meine Tochter Julika auf die Geburt ihres ersten Kindes vor, und sie erzählt im Rückblick, wie sie die letzten Meter vor der so sehnsüchtig erwarteten Zeit zu dritt, aber auch die Geburt und die Zeit danach erlebt hat.

Interview

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Ihr habt Ende März 2020 Euer erstes Kind zur Welt gebracht. Wie habt Ihr die Geburt unter diesen sehr besonderen Umständen erlebt?

Eine Geburt, das „Familie werden“, ist an sich ja schon aufregend genug...kommt dann aber noch so ein Virus namens Corona „dazwischen“, stellt sich die Welt erstmal auf den Kopf. Eigentlich hatten wir uns bereits für ein Krankenhaus entschieden und haben dort auch nach einer Beratung den Kaiserschnitt geplant (Lennart saß in Beckenendlage, wollte sich partout – trotz verschiedener Tricks – nicht drehen und uns waren die Risiken einer natürlichen Geburt in diesem Fall zu groß). Dann änderten sich allerdings fast täglich die Bestimmungen/Verordnungen in diesem Krankenhaus und der Termin rückte aber immer näher.

Letztendlich entschieden wir uns dann aber noch für ein anderes Krankenhaus, in dem mein Mann immerhin während der OP im Kreißsaal auf uns warten durfte, wir hinterher fast drei Stunden gemeinsame Zeit zu dritt bekamen und er anschließend für eine Stunde pro Tag zu Besuch kommen durfte. Innerhalb von zwei Tagen wurde also alles umgeplant und auch wenn wir es uns anders vorgestellt und gewünscht haben, war diese Entscheidung in dem Moment für uns die beste – und ist es im Nachhinein noch immer.

Das Pflegepersonal und die Ärzte haben ihr bestmögliches gegeben, um uns die Geburt und das erste Zusammensein trotz der strengen Auflagen und Regeln so schön und privat wie möglich zu gestalten. So ließen die Ärzte im OP extra etwas mehr Nabelschnur an unserem kleinen Sohn, damit der Papa sie nebenan im Kreißsaal beim ersten Kennenlernen abschneiden durfte. Auch erinnere ich mich noch sehr gut daran, wie eine der Hebammen im OP neben mir stand und mit dem Handy meines Mannes den ersten Schnappschuss von mir und unserem Baby machte.

Und die erste Zeit zu Hause? Wie habt Ihr diese neue Konstellation zu dritt erlebt? 

Um ganz ehrlich zu sein, war dieser Virus bzw. die damit verbundene Zwangspause und das Kontaktverbot sowie die Einschränkungen wohl das Beste, was uns als neue kleine Familie passieren konnte. Natürlich war es komisch, das neue Familienmitglied nicht baldmöglichst den stolzen Tanten, Uromas usw. vorstellen zu dürfen, aber so hatten wir ganz viel Zeit und Ruhe, um uns kennenzulernen und konnten das Wochenbett ganz wörtlich nehmen, ohne ständig neugierige Besucher zu begrüßen. Wir sind in dieser Zeit ganz schnell ganz eng zusammengewachsen, konnten unser kleines Baby stundenlang beobachten, anhimmeln, den berühmten „Babyduft“ (der wirklich einmalig ist) einatmen, diese erste besondere Zeit nur für uns genießen und viele kleine „erste“ Momente intensiv erleben. Nach einiger Zeit lernten immer mehr Familienmitglieder und Freunde unser kleines Wunder kennen, aber eben mit viel Ruhe und Zeit und wir waren zu diesem Zeitpunkt schon „eins“ geworden. Unserem Sohn können wir später mal von dieser aufregenden Zeit rund um seine Geburt berichten und ich bin mir sicher, dass uns als Familie diese Zeit sehr geprägt hat.

Das klingt ganz so, als durftet Ihr Euer Baby wirklich willkommen heißen. „Willkommen Baby“, so heißt auch das schöne Buch von Caroline Hosmann aus dem Verlag Urachhaus, das Du in dieser Zeit entdeckt hast.

Dieses Buch ist ein wundervolles Geschenk für (werdende) Mütter. Es bereitet einen auf die spannende und wundervolle Zeit mit Baby vor und gibt dabei nicht nur wertvolle Tipps rund ums Pflegen, Anziehen, Spielen und Schlafen, sondern verbindet dies mit schönen und nachhaltigen Ideen/Diy’s zu den einzelnen Themen. Da unser Sohn seit einiger Zeit an allem um sich herum interessiert ist und am liebsten wirklich alles mit den Händen und dem Mund erkundet, habe ich mir die Greiflinge (S. 94, S.98) ausgesucht, um sie für ihn selber herzustellen. Und weil er eben und vor allem mit dem Mund entdeckt, waren mir gute und unbedenkliche Materialien wichtig. 

In dem Buch werden ausschließlich hochwertige und biologische Sachen, wie Filz, Wolle, Holz usw. verwendet. So habe ich für den einen Greifling auch ein Seidentuch gewählt, welches ich mit Kurkuma gefärbt habe. Das ging „babyleicht“ und man erzielt einen tollen Farbeffekt. 

Für die Hasen habe ich nach natürlichem Wollfilz gesucht, was sich eher als schwierig entpuppte, da Bastelfilz bzw. Filzplatten zum Nähen oftmals aus Polyester bestehen. Letztendlich wurde ich aber fündig und konnte so verschiedene Varianten der Hasen-Greiflinge herstellen. Ich entschied mich für Schafwolle zum Füllen und wählte für den einen Hasen zusätzlich kleine Rasseldosen aus, die ich mit einarbeitete – unser Sohn liebt es nämlich, selber Geräusche zu erzeugen. Den anderen Hasen füllte ich zusätzlich mit getrockneten Lavendelblüten aus unserem Garten, um damit beim Spielen auch seinen Geruchsinn anzuregen.

Ich freue mich jetzt schon darauf, mit ihm gemeinsam herauszufinden, welches Projekt aus dem Buch unser nächstes wird.

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