WALA Arzneimittel

Der Vitale

Viele erfreuen sich im Frühjahr an seiner weißen Blütenpracht und verarbeiten die Blüten zu schmackhaftem Sirup oder Tee. Sie haben es vielleicht erraten: Es geht um den Holunder, die Heilpflanze des Jahres 2024. Für eines unserer Arzneimittel verarbeiten wir sowohl die Blüten als auch das Mark der Äste. Wir folgen der Spur des süßen Dufts und durchdringen den Charakter.

Eine vitale Pflanze

In der Blütezeit ist der 3 bis 7 Meter hohe Strauch kaum zu übersehen und sehr präsent – eine sogenannte „Pionierpflanze“: „Das heißt, dass der Holunder sich Räume in einem Vakuum verschafft und sich dort ausbreitet. Er wächst zum Beispiel gut im Verbund mit anderen Pflanzen und profitiert von ihrem Schatten. Insbesondere dort, wo sich Menschen ansiedeln, fühlt er sich wohl“, weiß Annette Greco, Leiterin der Entwicklung und Anwendungsforschung. Sie betrachtet die Pflanze für uns genauer: „Die Gestalt der Blütendolden ist besonders faszinierend: Das ist wie ein perfektes Kräftespiel. Von unten schiebt das Vitale und von oben formt das Licht.“

„Das Kräfteverhältnis vom Auf- und Abbau finden wir auch in uns Menschen“ - Annette Greco, Leiterin der Entwicklung und Anwendungsforschung

Ganz und gar nicht „hohl“

Eine weitere Besonderheit des Holunders ist der hohle Zweig. Hier zeigt sich die starke Verbindung zum Element Luft. „Wenn man sich den Zweig genauer ansieht, wirkt er nicht hohl, sondern wunderbar strukturiert. Das Mark füllt den Hohlraum und die Luft bekommt Raum, geordneten Raum. Das Luftige hat für uns in der Anthroposophie eine starke Verbindung zum Seelischen“, ergänzt die Apothekerin. Das zeigt sich nicht nur bei der Betrachtung der Pflanze, sondern auch in ihrem Namen. Der Name „Holler“ geht unter anderem auf die alte Bezeichnung „Holdo“ zurück, was „Geist“ bedeutet. Im Volkstum war der Holunder der gute Hausgeist, der Haus und Hof Schutz spendete.

Der Arzt Heinz-Hartmut Vogel, langjähriger Leiter der medizinischen Abteilung in der WALA und Mitgründer der Stiftung, hält fest, dass das „lockere, lufthaltige Mark“ des Holunders Luft, Licht und Wärme bis zur Wurzel transportiert.

Der durchschnittliche Jahresbedarf im Heilpflanzengarten der WALA liegt bei ca. sechs Kilogramm geernteter Pflanze.

Gewohnte Umgebung bevorzugt

Auch in unserem Heilpflanzengarten scheint er sich wohlzufühlen. Hier wachsen ca. 50 der imposanten Sträucher. Heilpflanzengärtner Markus Greiner berichtet: „Der Holunder ist eine sehr pflegeleichte und genügsame Pflanze. Wir pflegen ihn lediglich mit ein wenig Kompost und schneiden ihn teilweise nach, ansonsten macht er uns kaum Arbeit.“ Was der Holunder jedoch nicht mag, sind Ortswechsel. „Er ist sehr robust, mag es aber nicht, wenn er verpflanzt wird. Und auch die Art und Weise, wie sich die einzelnen Sträucher entwickeln, ist sehr unterschiedlich.“

Da blüht Ihnen was

Für das Arzneimittel Sambucus comp., Globuli velati* werden sowohl die Blüten als auch das Mark der Heilpflanze geerntet und zu wässrigen Auszügen, den Urtinkturen, verarbeitet. Diese Arbeit übernehmen die Kolleg:innen aus dem Pflanzenlabor der WALA. Für die Ernte des Marks werden zwischen Mitte Januar und Ende Februar ca. 35 einjährige Zweige geschnitten, aus denen das Mark gewonnen wird. Von Mitte Mai bis Mitte Juni werden dann die Blütenstände (Dolden) geerntet. Von beiden Pflanzenteilen, Dolden und Trieben, werden jeweils nur die qualitativ besten Pflanzenteile ausgesucht. Bei der Ernte wird zum Beispiel bereits darauf geachtet, dass die Pflanze weder von Schädlingen noch von Krankheiten befallen ist.

*Pflichtangaben

Von der Pflanze zum gehaltvollen Auszug

Die Herstellung der Auszüge ist sehr aufwendig. Im Winter werden an sieben aufeinanderfolgenden Tagen frische einjährige Triebe geerntet. Die Zweige werden in kleinere Stücke geschnitten und mit dem Messer der Länge nach halbiert. Dann wird das Mark, das im Inneren des Astes sitzt, mit einem Löffelchen oder der Messerspitze herausgekratzt. Es wird nur das helle Mark verwendet. Das luftige, sehr leichte Mark wird in einem speziellen WALA Verfahren, das sieben Tage dauert, verarbeitet: Am ersten Tag wird frisches Mark zum Auszug dazugegeben, am folgenden Tag wird abgepresst und wieder neues, frisches Mark dazugegeben. Genauso an den folgenden Tagen. Am achten Tag wird der Auszug zum Reifen in Flaschen abgefüllt. Bei den Blüten wird ein ähnliches WALA Verfahren für die Verarbeitung verwendet. Es erfolgt aber nur eine einmalige Zugabe der fein zerkleinerten Pflanze.

Holunder in den WALA Arzneimitteln

Die wertvollen Pflanzenauszüge fließen dann in einer Komposition mit Lärchenharz (Terebinthina laricina) in die Sambucus comp., Globuli velati* ein. Das Arzneimittel kommt bei Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen und nächtlichem Schwitzen zum Einsatz. Getrocknete Blüten des Holunders finden darüber hinaus als Ölauszug im Malvenöl* Verwendung, das bei nervöser Erschöpfung und in der Rekonvaleszenz hilft.

*Pflichtangaben

*Pflichtangaben

Malvenöl

Malvenöl, Ölige Einreibung. Anwendungsgebiete gemäß der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis. Dazu gehören: Anregung des Aufbaustoffwechsels bei nervöser Erschöpfung, z.B. Rekonvaleszenz. Warnhinweise: Enthält Erdnussöl. Stand: August 2022. WALA Heilmittel GmbH, 73085 Bad Boll/Eckwälden, DEUTSCHLAND. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

Sambucus comp.

Sambucus comp., Globuli velati. Anwendungsgebiete gemäß der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis. Dazu gehören: Strukturierung des Flüssigkeitsorganismus, z.B. bei klimakterischen Störungen mit Hitzewallungen und übermäßiger, auch nächtlicher Schweißsekretion; katarrhalische und allergische Erkrankungen der oberen Luftwege. Warnhinweise: Enthält Sucrose (Saccharose/Zucker) und Lactose. Stand: März 2019. WALA Heilmittel GmbH, 73085 Bad Boll/Eckwälden, DEUTSCHLAND. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

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