WALA Arzneimittel
Schwangerschaft und Stillzeit

Geburtsverletzungen – das hilft

Geburtsverletzungen – auch die leichteren – können dich nach der Geburt ganz schön belasten. Doch das ist kein Grund, Angst davor zu haben. Ich habe eine Menge Tipps für dich gesammelt: zum Vorbeugen, damit es erst gar nicht dazu kommt – und für den richtigen Umgang mit Verletzungen, falls es doch passiert ist. Wie du gut durch deine Geburt kommst, erfährst du in im Beitrag.

Zu den Tipps

Lasst andere teilhaben

Welche Art von Geburtsverletzungen gibt es?

  • Schürfungen und Einrisse der Scheide
  • Hämatome
  • Verletzung der Schamlippen (Labienrisse)
  • Dammrisse (Grad I bis IV)
    • I° oberflächliche Vaginal- und Dammrisse
    • II° Vaginal- und Dammrisse mit Beteiligung der Muskulatur
    • III° Riss des Afterschließmuskels (teilweise oder vollständig)
    • IV° Afterschließmuskel durchtrennt und Darmschleimhaut verletzt
  • Dammschnitte
  • Emotionale Verletzungen

Wie kannst du Verletzungen vorbeugen?

  • Durch gute Geburtsvorbereitung. So sorgst du dafür, dass du gut informiert und angstfrei in die Geburt gehen kannst.
  • Durch Sitzbäder, z. B. Heublumen- oder Lindenblüten-Dampfsitzbäder
  • Durch Damm-Massage. Nach einer Studie von Cochrane (2013) haben die Massagen zwar keinen Einfluss auf die Häufigkeit von Dammrissen, sie verringern aber die Wahrscheinlichkeit eines Dammschnittes/einer Episiotomie bei Erstgebärenden signifikant.
  • Durch Beckenbodentraining. Dieses Training hilft dir, deinen Beckenboden gut kennenzulernen, um ihn auch unter der Geburt gezielt locker lassen zu können. Eine trainierte Muskulatur kann sich auch leichter dehnen.
  • Wenn du magst, kannst du auch Damm-Trainer wie „Epi-No“ (Vaginaldilatatoren) anwenden.
  • Durch ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen dir und deiner Hebamme. Je entspannter du sein kannst, desto entspannter ist auch dein Dammgewebe, sodass es weniger Verletzungen gibt.
  • Bevorzuge günstige Gebärposition wie die Seitenlage, die Geburt im Stehen, den Vier-Füßler-Stand oder den Gebärhocker. Vermeide eine Geburt in ungünstiger Lage, etwa in Rückenlage, und zu langes Sitzen auf dem Gebärhocker, denn in diesen Positionen ist der Druck auf den Damm am höchsten.
  • Indem du heiße Kompressen anwendest, die den Beckenboden auflockern. Auch die Maßnahmen zum Dammschutz, die deine Hebamme unter der Geburt ausführt, um einen zu raschen Durchtritt des Köpfchens zu verhindern, helfen gegen Verletzungen.

Was tun, wenn Verletzungen eingetreten sind?

  • Ruhe viel.
  • Vermeide längeres Laufen, Stehen und Sitzen, gerade im Früh-Wochenbett während der ersten 10 Tage.
  • Nimm mehrmals täglich die beckenbodenentlastende Bauchlage ein. Nimm dazu ein Kissen, das dich dabei unterstützt, damit du nicht auf deinen prall gefüllten Brüsten liegen musst.
  • Frage deine Hebamme nach ersten leichten Beckenboden-Wahrnehmungsübungen, die du anwenden kannst, sobald du etwas mobiler bist.
    Setze dich nicht in den Schneidersitz.
  • Spüle dich beim Duschen nur mit klarem Wasser ab und verzichte auf Seife.
  • Spüle in den ersten Tagen nach dem Wasserlassen mit klarem, handwarmem Wasser oder einer Spüllösung mit geeigneter verdünnter Essenz* nach. So verhinderst du das lästige Brennen des Urins.
  • Halte deine Verletzung sauber und trocken, indem du sie spülst und häufiger die Binde wechselst.
  • Verwende Binden ohne Plastikeinlage, da diese nur die Wärme stauen und so das Bakterienwachstum begünstigen.
  • Achte auf ballaststoffreiche Ernährung und trinke ausreichend, damit dein Stuhlgang weich ist.
  • Führe im Früh-Wochenbett Sitzbäder durch, die die Wundheilung fördern.
  • Verwende für deine Verletzungen kühlende Kompressen oder Eisbinden; sie wirken abschwellend und schmerzlindernd.
  • Beginne zum richtigen Zeitpunkt mit der Rückbildungsgymnastik: Bei einer spontanen Geburt sind das 6 – 8 Wochen danach, bei einem Kaiserschnitt ca. 10 – 12 Wochen.
  • Die Einnahme von geeigneten Präparaten zur Wundheilung* kann die Genesung unterstützen.
  • Suche das Gespräch mit deiner Hebamme und den Klinikärzten, wenn die Geburt dich psychisch belastet oder traumatisiert hat.

*Kompetente Beratung hierzu erhältst du in deiner Apotheke.

Deine Hebamme wird dich nach der Geburt regelmäßig zu Hause besuchen und dabei auch kontrollieren, wie deine Geburtsverletzungen heilen. In der Regel geht die Heilung sehr schnell. Da die Fäden sich von selbst auflösen, müssen sie auch nicht gezogen werden.

Mit den vorbeugenden Maßnahmen, die ich oben genannt habe, kannst du dich zum passenden Zeitpunkt gut auf deine Geburt vorbereiten. Deine Hebamme berät dich im Rahmen des Geburtsvorbereitungs-Kurses oder in persönlichen Gesprächen, wann und wie du die Maßnahmen anwenden kannst. Sei nicht enttäuscht, wenn es trotzdem zu einer Verletzung kommt! Denn wer weiß, vielleicht wäre sie ohne Vorbereitung schlimmer geworden.

Und ganz wichtig: Nimm dir viel Zeit und Ruhe, um deine Verletzung zu pflegen und eventuell auch deine emotionalen Wunden zu verarbeiten.

Ich wünsche dir eine schöne Geburt!

Lasst andere teilhaben

0

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Was ist die Summe aus 1 und 9?

Frühling – der ungestüme Freund

Kaum eine Jahreszeit lädt uns so herzlich ein, sie mit allen Sinnen zu erleben wie der Frühling. Picknick im Grünen, Osterbasteleien im Kindergarten. Wie gut es tut, nach der Dunkelheit und Kälte mal wieder länger mit der Familie nach draußen zu gehen, in den Park oder in den Wald. Jeder Spaziergang wird zur Entdeckungsreise, denn die Natur wandelt sich täglich. Und sie bringt uns einiges mit, zum Beispiel frische Köstlichkeiten für die Küche und eine Fülle von Inspiration und Material zum Basteln. Wie du und dein Kind trotzdem den Frühling erleben könnt, dazu findest du hier einige Ideen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Jahreszeitentisch oder einem Osternest im Grünen? Lass dich überraschen.

Neue Beiträge per E-Mail erhalten

Kennst du schon unseren Ratgeber Mama & Kind?

Er begleitet dich durch alle Entwicklungsphasen deines Kindes. Er gibt dir praktische Tipps, erklärt Hintergründe und empfiehlt Arzneimittel - von der Schwangerschaft und Stillzeit über die Baby- und Kleinkindjahre bis zur Schulzeit und Pubertät. Ganz gezielt über den Lösungsfinder oder beim Stöbern in unseren Themenfeldern.

Zurück nach Oben