WALA Arzneimittel

Martin Kienzler, Wildsammler

Manche mögen’s wild

Für unsere Arzneimittel verarbeiten wir rund 500 natürliche Substanzen. Manche sammeln wir wild, weil sie nur auf rauen Gebirgswiesen oder in den Kronen bestimmter Bäume ihre optimale Heilkraft entwickeln. Dafür beschäftigen wir einen eigenen Wildsammler.  

Martin Kienzler über praktizierte Nachhaltigkeit, die besondere Qualität wilder Heilpflanzen und eine ganz ursprüngliche Beziehung von Mensch und Natur.

Wie wird man eigentlich Wildsammler, Herr Kienzler?

„Diese Frage lässt sich nur persönlich beantworten, denn den Beruf Wildsammler gibt es in Deutschland nicht. Ich bin gelernter Geograf und Baumpfleger. Beides kommt mir zugute: Ich kann Pflanzenstandorte beurteilen, ich bringe botanische Kenntnisse mit und ich habe kein Problem damit, auf einen Baum zu klettern, um Misteln zu schneiden. Aber das eigentliche Handwerk lerne ich von einem erfahrenen Wildsammler. Er ist sozusagen mein Meister. Ich war die ganze Saison mit ihm unterwegs und hoffe, dass er mich noch eine Weile begleitet. Denn nur so kann sein Wissen, das er in 40 Jahren zusammengetragen hat, bewahrt und weitergegeben werden.“

„Das fasziniert mich so an meinem Beruf: Ich knüpfe an die Ursprünge der Beziehung von Mensch und Natur an und stelle sie ganz behutsam wieder her.“

Das klingt etwas altmodisch. Oder besser gesagt: nachhaltig?

„Ja, ‚nachhaltig‘ trifft es. Ich finde, dass auch Wissen auf Nachhaltigkeit angelegt sein kann. Es ist wie ein Schatz, der mir anvertraut wird und ganz viele Kostbarkeiten enthält: gute Sammelplätze für Augentrost oder Bingelkraut, die Bedeutung der richtigen Erntezeit für die Qualität der Ausgangssubstanzen der WALA Arzneimittel oder auch praktische Tipps, wie ich im Winter die Wurzeln von Enzian und Pestwurz finde, wenn sich die oberirdischen Pflanzenteile längst zurückgezogen haben. Das steht in keinem Lehrbuch.“

Bei Nachhaltigkeit denkt man vor allem an einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur. Wie nachhaltig ist Ihr Beruf in dieser Hinsicht?

„Als Wildsammler kann ich gar nicht anders, als nachhaltig zu arbeiten. Ich lebe ja davon, dass ich eine Pflanze auch im nächsten Jahr wieder antreffe. Wir kennen von jeder Pflanze mehrere Standorte bzw. sind eigentlich immer auf der Suche nach neuen Sammelplätzen. So haben wir die Möglichkeit, die Bestände bei Bedarf zu schonen. Außerdem muss ich strenge Auflagen der Naturschutzbehörden einhalten. Alles, was ich sammle, ist vorab beantragt und genehmigt. Deshalb spricht man ja auch von kontrollierter Wildsammlung.“

Könnten Sie die Pflanzen nicht viel einfacher im Garten anbauen?

„Bei vielen Pflanzen tun wir das. Allein in unserem WALA-eigenen Garten in Bad Boll wachsen rund 150 verschiedene Heilpflanzen. Manche lassen sich aber nur schwer kultivieren – wie Arnika und Augentrost zum Beispiel. Sie brauchen das raue Klima in den Bergen, bestimmte Böden bzw. Gesteine im Untergrund, eine typische Vegetationsgesellschaft. Außerdem sind sie als Wildpflanzen robuster, weil sie sich in der Natur behaupten müssen. Uns interessiert deshalb die Pflanze in ihrer natürlichen Umgebung: ihre Gestalt, ihre Energie, ihr optimaler Wirkstoffgehalt, den sie später für die Arzneimittel zur Verfügung stellt.“

„Meine Lieblingspflanze? Die Arnika. Sie wächst an tollen Plätzen, ist so farbenfroh und unterwegs eine heilsame Begleiterin. Ich habe immer eine Tube Arnika Salbe* und ein paar Arnika Wundtücher* dabei.“

*Pflichtangaben

Wie kommen die Heilpflanzen schließlich zur WALA?

„Wir bringen die frisch geernteten Pflanzen so schnell wie möglich ins Pflanzenlabor, sorgfältig verpackt in luftdurchlässige Kisten und eingeschlagen in schützende Tücher. Alles, was wir sammeln, wird in der Regel noch am gleichen Tag oder spätestens am nächsten Tag verarbeitet. Daraus ergeben sich für uns recht sonderbare Arbeitszeiten: Wir verbringen oft bereits die Nacht am Ernteort und fangen am nächsten Morgen gegen halb fünf an zu sammeln. Wir starten bewusst vor Sonnenaufgang, um die Pflanzen am Ende ihrer Nachtruhe anzutreffen, bevor sie mit Photosynthese- und Stoffwechselprozessen beginnen. So können wir die ganze Energie und Heilkraft der Pflanzen mitnehmen.

Das ist immer so bei der WALA, also auch bei der Ernte im Heilpflanzengarten oder auf den Feldern des Sonnenhofs. Für uns resultiert daraus die besondere Qualität unserer Ausgangssubstanzen.“

Staunen

Das erste zarte Grün im Frühling. Der Geruch von Schnee. Tautropfen, die in der Sonne funkeln. Das Erwachen der Singvögel im Morgengrauen. Staunend halten wir inne und nehmen die Welt für einen Moment mit anderen Augen wahr. Für Platon war das Staunen der Anfang der Erkenntnis. Sich das Staunen zu bewahren, ist somit eine ganz einfache Möglichkeit, ein Leben lang zu wachsen. Mit Naivität hat das nichts zu tun.

Bei der WALA staunen wir gern. Und das gilt nicht nur für die Mitarbeiter, die unmittelbar in der Natur arbeiten. Also für unseren Wildsammler, die Heilpflanzengärtner, das Team auf den beiden Demeter-Höfen. Wir staunen auch, wenn uns beim Verreiben von Kupfer ganz warm wird. Wenn Freiwillige aus allen Abteilungen bei der Ringelblumenernte helfen. Oder darüber, wie gut sich über Jahre haltbare Urtinkturen auch ohne konservierenden Alkohol herstellen lassen.

*Pflichtangaben

Arnika Salbe

Arnika Salbe. Anwendungsgebiete gemäß der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis. Dazu gehören: Anregung der Gewebe- und Organheilung bei stumpfen Verletzungen sowie entzündlichen und degenerativen Erkrankungen des Bewegungssystems. Warnhinweise: Enthält Erdnussöl und Wollwachs. Stand: November 2022. WALA Heilmittel GmbH, 73085 Bad Boll/Eckwälden, DEUTSCHLAND. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

Arnika Wundtuch

Arnika Wundtuch. Wirkstoff: Arnica montana e floribus LA 20% Anwendungsgebiete gemäß der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis. Dazu gehören: Anregung der Gewebe- und Organheilung mit besonderer Betonung der Stoffwechselprozesse, z.B. zur Ersten Hilfe bei stumpfen Verletzungen wie Blutergüssen, Quetschungen, Zerrungen. Warnhinweise: Enthält 840 mg Alkohol (Ethanol) pro Feuchttuch entsprechend 21 % (w/w). Stand: April 2023. WALA Heilmittel GmbH, 73085 Bad Boll/Eckwälden, DEUTSCHLAND. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

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