Schlafen und Wachsein sind zwei Daseinsformen, die ihre ganz eigenen Aufgaben erfüllen und sich rhythmisch abwechseln: Im Schlaf ist Ihr Stoffwechsel aktiv, es finden verstärkt Aufbauprozesse statt. In den Wachphasen hingegen laufen Bewusstseins- und Wahrnehmungsprozesse ab, die Kraft kosten und somit abbauender Natur sind. Verschiebt sich das Gleichgewicht zugunsten der Abbauprozesse – wie so oft in unserem Lebensalltag –, können innere Unruhe und Schlafstörungen auftreten.
Was sind die Ursachen von innerer Unruhe und Schlafstörungen?
Als Ursachen kommen verschiedene Faktoren in Frage, zum Beispiel der Übergang in eine neue Entwicklungsphase oder eine Veränderung der Lebensgewohnheiten. Oft sind Stress und Nervosität die Auslöser für eine Schlafstörung. Die verlängerten Wachphasen wiederum schwächen den Organismus. So führt innere Unruhe zur Schlafstörung und die Schlafstörung zur Erschöpfung. Um diesen Kreis zu durchbrechen, gilt es, das Gleichgewicht zwischen Ruhe und Aktivität, Schlafen und Wachen wiederherzustellen, also Ihren Schlafrhythmus anzupassen. Das klingt nach einer großen Aufgabe, aber Sie werden merken, dass schon die bewusste Gestaltung der Übergänge viel bewirkt. Dazu gehören zum Beispiel abendliche Rituale, ein warmes Bad und – so naheliegend es auch klingt – mehr Ruhe.
Den Tag ziehen lassen
Lassen Sie vor dem Zubettgehen den Tag noch einmal Revue passieren. Beginnen Sie dabei am Abend und wandern Sie in Gedanken bis in den Morgen zurück. Versuchen Sie, nicht zu bewerten, sondern nur zu erinnern. Für den Fall, dass Ihnen im Bett noch etwas einfällt, das Sie nicht zur Ruhe kommen lässt, hilft ein Notizblock auf dem Nachttisch, der Ihre Gedanken bis zum nächsten Morgen aufbewahrt.
Warme Füße
Mit kalten Füßen lässt sich nicht gut schlafen. Deshalb können Sie mit einem Fußbad oder mit Wollsocken Ihren Schlaf aktiv fördern. Eine Einreibung der Füße mit Kupfer Salbe rot* regt die Durchblutung an und verleiht zusätzliche Wärme.
Beruhigende Heilkräuter
Eine Einreibung der Arme und Beine mit Lavendelöl wirkt beruhigend. Anleitungen für verschiedene Einreibetechniken finden Sie hier. Auch ein Tee kann Ihre innere Unruhe mildern, z.B. einen den Sie zu gleichen Teilen aus Hopfen, Johanniskraut, Lavendel und Melisse zubereiten.
Ein gutes Klima fördert Ihren Schlaf
Frisch gelüftet, möglichst ruhig, angenehm aufgeräumt, abgedunkelt und nicht zu stark geheizt – so empfängt Sie ein Zimmer, in dem Sie gut schlafen können. Zu einem schlaffreundlichen Klima gehört übrigens auch, dass Sie vor dem Schlafengehen zur Ruhe kommen. Fernsehen oder letzte Aktivitäten an Handy oder Laptop sind keine idealen Schlafvorbereitungen.
Natürliche Helfer für einen guten Schlaf
Diese zwei Arzneimittel beruhigen und fördern den Schlaf: Passiflora comp., Globuli velati* und Avena comp., Globuli velati*. Je nach Persönlichkeit und je nach Lebensphase eignet sich eher die Komposition mit Passionsblume oder aber die mit Hafer. Folgende Tabelle hilft Ihnen, das richtige Arzneimittel zu wählen.
Das Herz beruhigen oder das Gedankenkarussell anhalten: Welches Arzneimittel hilft wann?
Namensgebende Substanz |
Wirkung |
Immer dann, wenn… |
|
Avena comp., Globuli velati* |
Echter Hafer (Avena sativa) Weitere Heilpflanze: Baldrian |
|
|
Passiflora comp., Globuli velati* |
Passionsblume (Passiflora caerulea) Weitere Heilpflanzen: Weißdorn und Weide |
|
|
Eule, Lerche oder ein anderer Vogel?
Ob Sie schon am frühen Morgen tatkräftig sind oder erst abends zur Höchstform auflaufen, ist genetisch festgelegt. Sie können die innere Uhr nicht ändern, aber Sie können sich mit ihr arrangieren. Wenn Sie zum Beispiel zu den Lerchen gehören, die im Sommer schon im Morgengrauen munter werden, sollten Sie darauf achten, gegen 22 Uhr ins Bett zu gehen, um auf die empfohlene Schlafdauer von 6 bis 8 Stunden zu kommen. Für Eulen, die gerne erst um Mitternacht die Augen schließen, gilt die gleiche Schlafdauer – deshalb müssen sie morgens etwas länger schlafen, um auf ihre Stunden zu kommen. Nicht immer ist das möglich. Aber spätestens am Wochenende sollten Sie Ihrer inneren Uhr folgen. Und unter der Woche darauf achten, dass Sie die Herausforderungen des Tages (dazu gehören auch wichtige Gespräche mit dem Partner oder mit Vorgesetzten) in die für Sie günstige Zeit legen.
Wann zum Arzt?
- Wenn die Schlafstörungen länger als zwei Wochen anhalten
- Wenn Sie unter andauernder Tagesmüdigkeit leiden
- Wenn Sie schwerwiegende psychische Gründe (Ängste, Depressionen) als Auslöser vermuten
- Wenn körperliche Beschwerden (z.B. Muskelzuckungen oder Atemstörungen) die Ursachen sind
Die hier genannten allgemeinen Ratschläge bieten keine Grundlage zur medizinischen Selbstdiagnose oder -behandlung. Sie können keinen Arztbesuch ersetzen.