kleine Kuren für zuhause
Auch wenn Sie „nur“ Ihre Hände in Zitronenwasser tauchen oder Ihre Füße in Lavendel baden, nehmen Sie eine therapeutische Anwendung vor. Je nach Wassertemperatur und Badezusatz können Sie mit Hand- und Fußbädern viele Alltagsbeschwerden lindern oder Krankheiten vorbeugen.
„Mit dem Baden der Füße wird immer der Stoffwechsel des ganzen Körpers beeinflusst. Denn der Fuß ist ein Abbild des ganzen Körpers.“
Gerda Zölle, Fachberatung Pflegeberufe bei der WALA
Welches Bad passt wann?
Generell gilt: Ein Handbad spricht das Seelische an, ein Fußbad das Körperliche. Während das kleine Handbad sich gut in den Alltag integrieren lässt, braucht ein Fußbad etwas mehr Raum und Zeit. Ansonsten gelten unsere Empfehlungen für beide Badeformen gleichermaßen. Die empfohlenen Temperaturen sind Richtwerte, Sie können das Hand- oder Fußbad auch ein wenig wärmer ansetzen, wenn es Ihnen angenehmer ist.
„Nur Menschen mit Krampfadern müssen vorsichtig ausprobieren, ob die Bäder wirklich guttun, und dürfen die Temperatur nie höher als 37 Grad wählen.“
Gerda Zölle, Fachberatung Pflegeberufe bei der WALA
Grundanleitung Hand- und Fußbad
- Fürs Handbad eine Schüssel oder fürs Fußbad einen großen Eimer/eine Wäschewanne aus Kunststoff so hoch mit Wasser füllen, dass es bis zu den Waden reicht (beide Füße sollten bequem im Badegefäß Platz haben)
- Wenn nicht anders angegeben, wählen Sie körperwarmes Wasser (also 37 Grad)
- Als Badezusatz kommen verschiedene Öle in Frage
- Fürs Fußbad einen bequemen Sitz suchen und ein großes Handtuch über Schüssel und Knie legen, um die aufsteigende Wärme aufzufangen
Bewährte Zusätze und empfohlene Badetemperaturen
- Erkältung: Eukalyptus, 37 Grad
- Blasenentzündung: Eukalyptus, 39 Grad
- Kopfschmerzen und innere Unruhe: Lavendel, 37 Grad
- Kreislauf anregen, kalte Extremitäten: Rosmarin, 37 Grad
- Fieber, müde Beine: Zitrone, etwa 2 Grad niedriger als Körpertemperatur
- Übermäßiges Schwitzen: Salbei, 37 Grad
- Muskelkater: Arnika, Wassertemperatur ganz nach Wunsch
- Erschöpfung: Rose oder Schlehe, Wassertemperatur ganz nach Wunsch
- Stimmung aufhellen: Johanniskraut, Wassertemperatur ganz nach Wunsch
- Seelische Aufgedrehtheit: Zitrone, 37 Grad
- Sich abgrenzen, umhüllen: Solum (Hochmoortorf), 37 Grad
Unschlagbar bei den ersten Anzeichen einer Erkältung: das ansteigende Fußbad
Wenn Sie einmal richtig ausgekühlt oder bis auf die Knochen durchnässt sind, können Sie Ihren Wärmeorganismus mit einem ansteigenden Fußbad anregen. Gönnen Sie sich diese Anwendung bei den ersten Anzeichen einer Erkältung, nicht aber mitten in einem grippalen Infekt, weil das ansteigende Fußbad Ihren Körper Kraft kostet.
So geht’s. Machen Sie es sich vor einer Schüssel oder einem Eimer mit angenehm warmem Wasser (etwa 33 Grad) gemütlich. Legen Sie sich bei Bedarf eine Decke um die Schultern, um auch den Oberkörper schön warm zu halten. Stellen Sie beide Füße ins Wasser und geben Sie (vorsichtig) schrittweise etwas heißes Wasser nach, bis ca. 40 Grad erreicht sind. Sie können dafür eine Thermoskanne oder den Duschschlauch nutzen – wichtig ist, dass Sie die Wassertemperatur im Fußbad immer wieder mit einem Badthermometer kontrollieren. Sie werden erstaunt sein, wie unterschiedlich Sie die Temperatur je nach Ihrem eigenen Wärmezustand einschätzen. Die gesamte Anwendung sollte 10 bis 15 Minuten dauern. Bitte halten Sie Ihre Füße anschließend mit Wollsocken warm und gönnen Sie sich nach Möglichkeit weitere 15 Minuten Ruhe.
Für einige der hier vorgeschlagenen Bäder können Sie statt eines 10%igen Öls aus der Apotheke auch einen Badezusatz von Dr. Hauschka verwenden.