Geburtsverletzungen: vorbeugen und behandeln
So mancher Tipp für die letzten Schwangerschaftswochen dient bereits der Vorbeugung von Geburtsverletzungen. In unserem Ratgeber „Drittes Trimester: Zeit des Wartens“ finden sich zahlreiche Tipps dazu. Leichte Geburtsverletzungen – wenn es so weit ist – lassen sich meist gut mit natürlich wirksamen Arzneimitteln lindern.
Dennoch: Es kann helfen, sich auf mögliche Geburtsverletzungen im Vorfeld einzustellen. Schürfungen oder Risse der stark gedehnten Haut im Scheidenbereich wie auch Hämatome in tieferen Gewebeschichten sind keine Seltenheit. Selbst die beste Vorbeugung kann Geburtsverletzungen mitunter nicht verhindern, weil die Größe des kindlichen Kopfes, die Lage des Kindes, der Ablauf der Geburt alles Faktoren sind, auf die eine Gebärende keinen Einfluss hat.
Begreife Geburtsverletzungen deshalb nicht als Scheitern deiner Bemühungen – wahrscheinlich haben alle vorbeugenden Maßnahmen Schlimmeres verhindert. Nimm dir Zeit und Ruhe, um deine körperlichen und vielleicht auch emotionalen Wunden zu behandeln.
Wenn du per Kaiserschnitt entbunden hast, findest du im Ratgeber „Kaiserschnittnarben“ Tipps zur Behandlung und Pflege.
So kannst du Geburtsverletzungen vorbeugen
Bereits in der Schwangerschaft kannst du einiges tun, um Geburtsverletzungen vorzubeugen: Mit regelmäßigen Damm-Massagen dehnst du das Gewebe, das unter der Geburt besonders belastet wird. Mit Sitzbädern durchwärmst du den Beckenboden und machst ihn flexibler. Diese und weitere Tipps findest du in unserem Ratgeber „Drittes Trimester“.
Weniger bekannt ist der Zusammenhang zwischen Gebärposition und Geburtsverletzungen. Gerade die häufig praktizierte Rückenlage mit angewinkelten Beinen bringt die größte Spannung für das Dammgewebe mit sich. Im Gegensatz dazu entlasten eine aufrechte Gebärhaltung (stehend oder auf dem Gebärhocker), der Vierfüßlerstand und die Seitenlage das Dammgewebe in der Pressphase.
Was hilft bei Geburtsverletzungen?
In unseren Empfehlungen zum Thema Geburtsverletzungen findest du medizinische, pflegerische und hebammenkundliche Aspekte gebündelt. Sie reichen von Arzneimitteltipps über äußere Anwendungen bis hin zu bewährten Hausmitteln.
Grundsätzlich gilt: Die hier genannten Ratschläge bieten keine Grundlage zur medizinischen Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung. Sie können einen Arztbesuch nicht ersetzen.
1
Bettruhe und Bauchlage
Bleibe die ersten Tage nach der Geburt möglichst im Bett. Längeres Laufen, Stehen und Sitzen würden einen unnötigen Druck auf den belasteten und verletzten Beckenboden ausüben. Probiere, dich mehrmals am Tag für 10 Minuten in Bauchlage zu begeben. Unterstützt durch viele Kissen erfährst du so eine wohltuende Entlastung. Wenn du dich aufsetzt, vermeide bitte vorerst den Schneidersitz.
2
Luft und klares Wasser
Wasche deine Wunde nur mit klarem Wasser ohne Seife und halte sie ansonsten durch häufiges Wechseln der Binde trocken. Indem du Binden ohne Plastikeinlage verwendest, vermeidest du einen Wärmestau und ein damit zusammenhängendes entzündungsförderndes Milieu.
Solange deine Wunden frisch sind, kann es beim Wasserlassen brennen. Mit einer einfachen Maßnahme linderst du den Schmerz und unterstützt zugleich die Wundheilung: Bereite aus verdünnter Calendula-Essenz* (1 TL auf ¼ Liter Wasser) eine Spüllösung vor, die du beim Wasserlassen von vorne über den Schambereich laufen lässt. Diese Spüllösung verdünnt den Urin und verhindert somit das Brennen an der Wunde. Sie wirkt zudem abschwellend und entzündungshemmend.
Auch eine gekühlte und mit Calendula-Essenz* getränkte Kompresse hat einen schmerzlindernden und abschwellenden Effekt und wird oft als sehr angenehm empfunden. Dazu wird die Calendula-Essenz* im gleichen Verhältnis wie oben verdünnt und auf eine gekühlte plastikfreie Binde oder Kompresse aufgebracht.
4
Arnika als Unterstützung
Mit Arnica e planta tota D6, Globuli velati* kannst du die Heilung stumpfer Verletzungen wie z. B. Blutergüsse von innen heraus unterstützen.

5
Auf die Verdauung achten
Um die verletzte Dammregion nicht durch harten Stuhl oder langes Pressen zu belasten, kommen einer ballaststoffreichen Ernährung und viel Flüssigkeit eine große Bedeutung zu. Wenn du jetzt auf deine Verdauung achtest und dir genügend Zeit für den Stuhlgang nimmst, musst du ihn nicht fürchten.
Schon gewusst?
Persönliche Erfahrungen, die unsere Hebammen oder Mitarbeiterinnen mit dir teilen, kannst du im Naturwichte Blog nachlesen – siehe dazu auch unsere Themenvorschläge im folgenden Slider. Außerdem findest du im Naturwichte Blog zahlreiche Tipps um den Alltag für dich und deine Familie gesund, nachhaltig und mit Spaß zu gestalten.