Was Mädchen bei Regelschmerzen hilft: Tipps für Körper und Seele
In der Pubertät lernen sich Mädchen neu kennen. Die monatliche Regelblutung ist eines der sichtbaren Zeichen für den tiefgreifenden Wandel, der sich körperlich und auch seelisch erleben lässt. Regelschmerzen können dabei auftreten, müssen es aber nicht.
Je besser es einem Mädchen gelingt, sich in der neuen Lebensphase einzurichten, desto weniger Beschwerden werden mit der Regel einhergehen. Gut für sich zu sorgen – dieses Lebensthema steht in der Pubertät zum ersten Mal deutlich im Raum. Für Mädchen ist es eine Einladung, innerlich zu wachsen.
Warum gibt es Regelschmerzen überhaupt?
In jedem Zyklus baut sich eine nährstoffreiche Gebärmutterschleimhaut auf, damit sich ein Ei – im Falle der Befruchtung – einnisten kann. Bleibt das Einnisten aus, baut sich die Schleimhaut wieder ab und wird abgestoßen.
Es kommt zur Regelblutung. Regelschmerzen sind ein Zeichen dafür, dass sich die glatte Muskulatur der Gebärmutter zusammenzieht, um sich von den Resten der Gebärmutterschleimhaut zu befreien. Diese Muskelkontraktion kann als krampfartiger Schmerz spürbar werden.
Manche Mädchen und Frauen klagen auch über Kopfschmerzen, Übelkeit oder unreine Haut. Viele fühlen sich während der Menstruation besonders verletzlich. Sich jetzt gut um sich selbst zu kümmern, hilft auf körperlicher und seelischer Ebene.
Was sagt dein Gefühl?
Wann zum Arzt / zur Ärztin? Diese Frage lässt sich nicht nur anhand von Symptomen beantworten.
Entscheidend ist auch, was dein Bauchgefühl sagt.
Du kennst dich bzw. dein Kind schließlich am besten. Deshalb solltest du zum Arzt / zur Ärztin gehen, wann immer du dich unsicher fühlst.
Wann zum Arzt / zur Ärztin bei Regelschmerzen?
› Bei anhaltenden und starken Schmerzen
› Wenn Regelschmerzen auch außerhalb der Regel auftreten
› Bei starkem Blutverlust oder begleitendem starken Durchfall
› Bei unklaren Beschwerden
Was hilft jungen Mädchen mit Menstruationsbeschwerden?
In unseren Empfehlungen zum Thema Regelschmerzen bei Mädchen findest du medizinische und pflegerische Aspekte gebündelt. Sie reichen von Arzneimitteltipps über äußere Anwendungen bis hin zu bewährten Hausmitteln.
Grundsätzlich gilt: Die hier genannten Ratschläge bieten keine Grundlage zur medizinischen Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung. Sie können einen Arztbesuch nicht ersetzen.
1
Wärme
Eine kuschelige Decke oder eine Wärmflasche auf dem Bauch bzw. in der Nierengegend wirken wohltuend. Gleichzeitig vermitteln sie: Gönn dir einen Moment Pause.
2
Eine Auflage mit Melissenöl*
Eine kleine Pause lässt sich gut mit einer Auflage gegen Bauchkrämpfe kombinieren. Als Wirksubstanz bewährt sich Melissenöl*.
- 9 Tropfen Melissenöl*auf ein Stofftaschentuch oder ein ähnlich großes Stück Stoff aus Baumwolle oder Seide träufeln
- Dieses so genannte Substanztuch in eine kleine Plastiktüte (lebensmittelecht) stecken und für ca. 2 Minuten in einer zusammengeklappten Wärmflasche (oder zwischen zwei Wärmflaschen) vorwärmen
- Aus der Tüte nehmen und auf den Unterleib legen
- Mit einem Schal oder einem langen Stück Stoff aus Wolle oder Seide umhüllen
- Den Wickel für 15 bis 20 Minuten wirken lassen, nur das kleine Substanztuch entfernen und noch einmal 15 bis 20 Minuten nachruhen
3
Entspannung
Etwas mehr Ruhe und vor allem weniger Stress wirken sich positiv auf Regelschmerzen aus. Besser als nur im Bett zu liegen ist aber sanfte Bewegung: Eine Runde mit dem Hund oder ein Spaziergang zur Freundin fördern die Durchblutung und somit das Ablösen der Gebärmutterschleimhaut. Auch Yoga und Meditation tun jetzt gut, weil sie Körper und Geist zugleich entspannen.
4
Schonzeiten einplanen
Wenn die Regel halbwegs regelmäßig kommt, dann lassen sich Schonzeiten einplanen. Ein Periodenkalender hilft dabei. Es muss ja nicht sein, ausgerechnet während der Menstruation das Zimmer zu renovieren oder mit den Mädels zelten zu gehen.
Bei Bauchkrämpfen haben sich Kamille und Tabak bewährt. Die Nicotiana comp., Globuli velati mit potenzierten Zubereitungen beider Heilpflanzen wirken harmonisierend auf die glatte Muskulatur und lindern so Krampfzustände der Gebärmutter und des Magen-Darm-Trakts.
6
Ein bisschen anders essen und trinken
Viele Mädchen hören es wahrscheinlich nicht gern: Milchkaffee – wie überhaupt Milchprodukte und koffeinhaltige Getränke – können Regelschmerzen verstärken. Weniger Süßes zu essen, hilft leider ebenfalls. Aber: Darf es statt Schokopudding vielleicht ein Mangosorbet sein?
Während der Menstruation tut eine leichte basische Ernährung gut, begleitet von Kräutertees, die entkrampfen und entspannen. Einer jungen Frau, die generell ausgewogen und vollwertig isst und die sich bereits an weniger Zucker und weniger tierisches Eiweiß gewöhnt hat, fällt eine menstruationsgerechte Ernährung wahrscheinlich ziemlich leicht.
Schon gewusst?
Persönliche Erfahrungen, die unsere Hebammen oder Mitarbeiterinnen mit dir teilen, kannst du im Naturwichte Blog nachlesen – siehe dazu auch unsere Themenvorschläge im folgenden Slider. Außerdem findest du im Naturwichte Blog zahlreiche Tipps um den Alltag für dich und deine Familie gesund, nachhaltig und mit Spaß zu gestalten.