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Wo Wildbienen zuhause sind

Im letzten Jahr begaben wir uns auf die Spuren der Wildbienen – und haben die artenreiche Wildbienenvielfalt rund um das WALA Laborgebäude erkundet. Ein wichtiger Indikator dafür: die Wildbienennisthilfen. Nach einem Jahr können wir ein erfolgreiches Fazit ziehen.

In einem Zeitraum von fünf Monaten vermerkte Diplom-Biologe Dr. Albrecht Gorthner insgesamt 525 Verschlüsse. „Zum Teil waren viele Bohrlöcher so schnell belegt, dass wir einzelne Module deutlich schneller als erwartet ergänzen mussten“, resümiert der Naturschützer. Im Vergleich zu den weiteren vier Standorten, die Gorthner auswertet, ist die Wildbienennisthilfe der WALA Spitzenreiter.

Begehrter Wohnraum

Die Wildbienennisthilfe am Biodiversitätspfad in Bad Boll, Badwasen 2, ist eine beliebte Adresse bei den fleißigen Insekten. Und scheint ideale Voraussetzungen für den Nachwuchs zu bieten: Die Bohrlöcher mit einem Durchmesser von 2 bis 5 Millimeter bieten „Kinderstuben“ für verschiedene Wildbienenarten. Gorthner stellte bei seinen Untersuchungen fest, dass insbesondere die Bohrlöcher mit einem Verschluss von 3 Millimetern gut genutzt wurden. „Das zeigt, dass sich nicht nur die kleineren, unauffälligeren Arten an unserem Standort wohlfühlen, sondern wir genau diese Vertreter aktiv und gezielt fördern können“, ergänzt Agrarbiologin und WALA Mitarbeiterin Dr. Sonja Adamczyk.

Ein guter Start

Besonders bemerkenswert ist, dass die Wildbienennisthilfe bereits im ersten Jahr des Monitorings so gut abschnitt. „Ein toller Indikator für unseren Standort. Denn im Zuge des Neubaus des Laborgebäudes war es uns besonders wichtig, dass wir ein artenreiches Umfeld schaffen.“, führt Adamczyk aus. Aus eigenem Antrieb hatte sich die WALA damals dazu entschieden, einen Biodiversitätspfad anzulegen. Mittlerweile finden sich dort verschiedene Biotope wieder – in dem sich auch die Wildbienen wohlfühlen.

Nomen est omen

Interessant: Viele Wildbienenarten werden nach ihrer Verschlussart bezeichnet. So sammeln die zahlreichen Vertreter der Mauerbienen vorwiegend mineralisches Material wie Lehm, Sand und Steinchen, während Vertreter der Blattschneiderbienen Stückchen von diversen Blättern hertransportieren. Die hier anzutreffende Hahnenfuß-Scherenbiene benötigt den Pollen von der gleichnamigen Pflanze, von der wir gleich mehrere Vertreter auf unserem Biodiversitätspfad haben, auch den selteneren Knolligen Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus). Manchmal schlafen die Männchen auch in deren Blüten. Praktischerweise finden sich zahlreiche weitere spezielle Pflanzenarten dort – ein reines Festmahl für die Brut.

„Flügge werden“

Die Brut verbringt insgesamt rund ein Jahr in der wohligen Behausung. Der Nachwuchs befindet sich in hintereinander getrennten Kammern und entwickelt sich eigenständig. „In einem Bohrloch unseres Nistkastens werden je nach Art um die zehn bis 20 Kammern für den Nachwuchs angelegt. Bei einer Verschlussrate von 525 kommen wir auf eine immense Anzahl für den Wildbienennachwuchs“, freut sich Adamczyk.

DIY Wildbienennisthilfe

Haben Sie Lust bekommen, eine eigene Wildbienennisthilfe zu bauen? Unser Heilpflanzengärtner Sven hat eine schöne und informative Schritt-für Schritt-Anleitung erstellt.

Zur Anleitung

Der Wildbienenexperte

Diplom-Biologe Dr. Albrecht Gorthner engagiert sich insgesamt zu insektenfreundlicher Wiesenpflege und Biotopentwicklung allgemein. Des Weiteren beschäftigt er sich nicht nur intensiv mit Wildbienen-Nisthilfen, sondern gibt sein Wissen aus den eigenen Beobachtungen und Erfahrungen über die verschiedensten Wege weiter. Darüber hinaus ist er auch ganz lokal in der NABU-Gruppe Reutlingen aktiv.

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