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Waldorf-Erzieherinnen über Rituale, die den Familienalltag erleichtern

Rituale geben Kindern Sicherheit und Selbstbewusstsein. Die beiden Waldorf-Erzieherinnen Monika Arend und Ruth Kiesel erleben das täglich. Sie arbeiten im Waldorf-Kindergarten der Landschule Eckwälden, keine 200 Meter von der WALA Heilmittel GmbH entfernt. Auch in das Familienleben lassen sich Rituale integrieren, und das ohne Zwang. Denn alles, was man öfter tut als anderes, ist ein Ritual.

WALA: Wie funktionieren Rituale im Kindergarten?

Monika Arend: Im Kindergarten hat jeder Tag seine Rituale. Wenn der Maltisch aufgeräumt wird, wissen die Kinder: Aha, gleich gibt es Mittagessen. Und dann beginnt ein Rhythmus, den die Kinder jeden Tag erleben: Gruppen werden gebildet. Die einen müssen warten, während die anderen zur Toilette gehen und sich die Hände waschen. Dann sind die anderen dran. Und erst dann geht’s zum Essen. Wir fangen gemeinsam an, wir hören gemeinsam auf. Kein Kind verlässt den Tisch während des Essens.

Warum funktionieren diese Selbstverständlichkeiten nicht automatisch auch Zuhause?

Ruth Kiesel: Im Kindergarten gibt es Rituale, an denen alle teilnehmen. Daheim geben die Eltern die Rituale vor. Dort ist es natürlich viel schwieriger.

Warum sind Rituale für Kinder wichtig?

Ruth Kiesel: Rituale geben dem Kind Sicherheit und Selbstbewusstsein. Es kennt sich aus. Die Rituale machen es möglich, dass die Welt des Kindes überschaubar wird. Und in dieser überschaubaren Welt kann es agieren. Wir hatten einmal ein Kind, das nicht wusste, ob es vor oder nach der Mittagsruhe abgeholt wird. Da hat es fürchterlich weinen müssen, weil es nicht wusste, was passiert. Es war aus seinem Rhythmus gebracht. Kennt das Kind die Rahmenbedingungen, kann es sich besser auf andere Dinge konzentrieren und ist weniger verunsichert.

Haben Sie einen Tipp fürs abendliche Zubettgehen?

Monika Arend: Da gibt es leider keinen Universaltipp. Die Eltern kennen ihr Kind am besten. Nur sie wissen, womit sie es erreichen können. Es gibt Kinder, die können sich vom Tag schwer verabschieden, weil sie noch nicht satt sind, noch nicht genug erlebt haben. Dann hilft vielleicht eine Geschichte, eine Einreibung der Füße mit warmen Händen oder eine Wärmflasche.

Ruth Kiesel: Man kann sich solchen Situationen auch spielerisch nähern. Wenn meine Enkel zu Besuch sind, bin ich Diener Franz. Dann lege ich ihre Kleidung fein säuberlich zusammen und räume sie weg. Die Kinder ziehen sich ganz schnell freiwillig aus und haben einen Riesenspaß. Allerdings, als Oma hat man es da leichter...

Im Kindergarten sind die Abläufe jeden Tag die gleichen. Zuhause jedoch fällt es schwer, täglich zur selben Uhrzeit das Gleiche zu tun.

Monika Arend: Es ist schwierig, alles unter einen Hut zu bringen. Aber: Alles, was man öfter tut als anderes, ist ein Ritual. Wenn Sie also viermal in der Woche den gleichen Ablauf schaffen – zum Beispiel essen, Zähne putzen, Geschichte lesen und ins Bett gehen –, dann haben Sie bereits einen Rhythmus. Wichtig ist, dass auch die Eltern diese Rituale gern erleben. Dann etablieren sie sich im Alltag leichter.

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