Von der Ernte bis zur Verarbeitung: der Blaue Eisenhut
An einem Januarmorgen um 6 Uhr im WALA Heilpflanzengarten: Die Nacht ist noch schwarz, eisiger Frost bedeckt die Beete. Eine beruhigende Stille liegt in der Luft. Diese Ruhe wird nur von zwei Gärtnern unterbrochen. Mit ihren Grabegabeln lockern sie die Erdoberfläche eines Beets und bergen einen besonders wertvollen Schatz: die Wurzel des Blauen Eisenhuts (Aconitum napellus L.).
In kaltem Blau leuchtet ihr „Helm“ – deshalb erscheint die Heilpflanze zuweilen etwas unnahbar. Sie schirmt sich bewusst von der Außenwelt ab und ist gleichzeitig wachsam. In den Bergen ist sie zuhause – dort schaffen ein feuchter Untergrund und eine kräftige Sonnenstrahlung beste Voraussetzungen für ihr Wachstum. In ihrer natürlichen Umgebung darf sie aber aus Naturschutzgründen nicht mehr geerntet werden. „In unserem Heilpflanzengarten kann sie sich jedoch in ihrer Wildheit entfalten. Durch eine Züchtung würden wir wahrscheinlich höhere Erträge erzielen, aber wir wollen den Kern der Pflanze bewahren“, berichtet Joscha Huter, Gärtner im WALA Heilpflanzengarten. Bei all unseren Heilpflanzen setzen wir auf eine biologisch-dynamische Anbauweise, die ohne den Einsatz von Chemikalien auskommt und eine hohe Qualität sicherstellt.
Gehaltvolle Wurzel
Der Blaue Eisenhut gehört zu den giftigsten Pflanzen, die bei uns vorkommen. In potenzierter Form ist sie jedoch ein schmerzlinderndes Heilmittel bei Neuralgien, Ischias und Gicht. Der größte Wirkstoffgehalt befindet sich in der Wurzel der Pflanze, genauer in der Tochterknolle. In den ersten Wochen des Jahres ist er am höchsten. Deshalb arbeiten sich unsere Gärtner jeden Januar aufs Neue durch die Beete, um das frostige Gut zu bergen. „Die Kälte ist ein guter Motivator, um schnell fertig zu werden“, ergänzt Joscha Huter lachend.
Konzentrierte Teamarbeit
Zurück in unserem Heilpflanzengarten: Mit Stirnlampen ausgestattet, haben die zwei Gärtner das Beet gut im Blick. Handschuhe schützen vor direktem Kontakt mit der Pflanze, aber ein unbedachter Griff ins Gesicht kann schon leichte Symptome, wie Kopfschmerzen oder Kälteempfindung, auslösen. Deshalb dürfen auch nur geschulte Gärtnerinnen und Gärtner die Ernte übernehmen. Treten dennoch Anzeichen einer Vergiftung auf, muss die Ernte sofort abgebrochen werden. „In der Kälte ist die Giftigkeit jedoch gut eingeschlossen“, ergänzt Joscha Huter. Mit Sprühpistolen wird die Wurzel im nächsten Schritt von Erde und Steinen befreit – im Sprühnebel und beim Auftauen tritt das Gift nach außen. Die Ausbeute der Ernte, insgesamt zwei Kilogramm, wird in Edelstahlkörben zur nächsten Station gebracht.
Alles im Rhythmus
Im Pflanzenlabor, das sich neben unserem Heilpflanzengarten befindet, werden die frisch geernteten Wurzelknollen direkt weiterverarbeitet. Hier werden die Pflanzenteile zerkleinert und mit Wasser angesetzt. Unter Berücksichtigung besonderer rhythmischer Verfahren darf sich der Ansatz nun sieben Tage entwickeln - und kommt dabei auch ganz ohne den Zusatz von Alkohol aus: Ein besonderes Herstellungsverfahren, das von unserem Firmengründer, Dr. Rudolf Hauschka, entwickelt wurde. Die so entstandene Urtinktur reift mindestens sechs Monate.
Die letzten Schritte
Im Potenzierlabor, welches sich ebenfalls an unserem Firmenstandort in Eckwälden befindet, beginnt nun der Prozess, in dem die Kraft, das Wesen der Pflanze sich im Heilmittel entfalten kann. Durch das Potenzieren über mehrere Stufen wird die starke Giftigkeit der Pflanze in eine gut verträgliche Wirkung gewandelt. Abgerundet wird diese durch potenzierten Bergkristall (Quarz). Anschließend werden alle bereitgestellten Ausgangsstoffe (dazu gehören Lavendelöl, Kampfer und Erdnussöl) mit der Eisenhut-Quarzpotenz zum Aconit Schmerzöl* vereint. Nach sorgfältigen Qualitätskontrollen wird das Aconit Schmerzöl* in Glasflaschen abgefüllt.
Aufwendige Herstellung
Rund vier Jahre dauert es von der Einpflanzung der ersten Samen in unserem Heilpflanzengarten bis zur Herstellung. „Wir pflanzen jedes Jahr 10.000 Samen, damit wir mit einem Bedarf von 1.000 Pflanzen kalkulieren können“, fügt Joscha Huter hinzu. Die Samen stammen selbstverständlich aus eigener Ernte und werden getrocknet aufbewahrt, bis es Zeit für ihre Aussaat ist. So schließt sich der Kreislauf für die Verarbeitung einer beeindruckenden Heilpflanze, die ein wichtiger Bestandteil unseres Arzneimittelsortiments ist. Zum Beispiel in Form des Aconit Schmerzöls*, in welchem der Blaue Eisenhut bei Verspannungen seine schmerzlindernde Wirkung einbringt.
*Pflichtangaben
Aconit Schmerzöl
Aconit Schmerzöl, Ölige Einreibung. Anwendungsgebiete gemäß der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis. Dazu gehören: Anregung des Wärmeorganismus und Integration von Stoffwechselprozessen bei schmerzhaften entzündlichen Erkrankungen, die vom Nerven-Sinnes-System ausgehen, z.B. Nervenschmerzen (Neuralgien), Nervenentzündungen (Neuritiden), Gürtelrose (Herpes zoster), rheumatische Gelenkerkrankungen. Warnhinweise: Enthält Erdnussöl. Stand: Mai 2022. WALA Heilmittel GmbH, 73085 Bad Boll/Eckwälden, DEUTSCHLAND. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.