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Vom Heilungsimpuls: Gründungsmotiv und täglicher Anspruch der WALA

Dr. Philip Lettmann kam 2004 zur WALA und war im Unternehmen zuletzt als Mitglied der Geschäftsleitung verantwortlich für das Ressort Infrastruktur und Versorgung. Im Sommer dieses Jahres wechselte er in den Vorstand der WALA Stiftung. Was ihn zur WALA brachte und in der Konsequenz nun in der Stiftung begeistert, davon erzählt er im Interview.

Zitat: „Daran aber krankt unsere Zeit am meisten, dass ihr gerade das soziale Grundverständnis dafür fehlt, die Arbeit in der entsprechenden Weise in den sozialen Organismus hineinzustellen, dass gewissermaßen der Mensch alles, was er leistet, in Wirklichkeit für seine Mitmenschen leistet.“

Rudolf Steiner, 9.6.1922 (GA 83, S. 245)

Lieber Herr Lettmann, seit nunmehr 16 Jahren gehören Sie zur WALA Familie. Welcher Impuls hat Sie hierhergeführt?

Eigentlich war es der Heilungsimpuls, der dem Unternehmen zugrunde liegt. Und zwar nicht nur mit Blick auf die Produkte und die Umwelt; vielmehr geht das „Heilsame“ bis ins Soziale. Im Mittelpunkt unseres Wirtschaftens steht der Mensch, nicht der Markt. Das Stiftungsmodell ist institutioneller Ausdruck genau dessen. Und letztlich war dieses Modell für mich ausschlaggebend, zur WALA zu kommen. Wie immer bei wichtigen Entwicklungsschritten im Leben waren es aber auch die Begegnungen mit besonderen Menschen, die den Ausschlag gegeben haben. Das Stiftungsmodell zieht eben auch besondere Menschen an.

Sie sind dann im Juli dieses Jahres in die Stiftung gewechselt. Vorher waren Sie in der WALA GmbH vor allem mit der Unterstützung der Arbeit anderer beschäftigt. Nehmen Sie dieses „für“ mit in Ihre Arbeit für die Stiftung? War der Wechsel in dieser Hinsicht ein konsequenter Schritt?

Die Aufgabe der Stiftung ist einerseits, die Werte des Unternehmens zu bewahren. Dabei ist mir ganz wichtig, dass dies ein Bewahren nicht im Sinne einer Konservierung ist. Die Quellen, aus denen sich die Tätigkeit der WALA speist, sollen lebendig erhalten werden. Es geht um die Sicherung der gedeihlichen Entwicklung – eine Interessenvertretung im allerbesten Sinne also. Uneigennützig und in der Hinwendung zum anderen.

"Bewahren meint nicht konservieren. Es geht eher um ein Lebendighalten der Quellen, aus denen sich die Tätigkeit der WALA speist."

Dr. Philip Lettmann

Der Heilungsimpuls, der der WALA zugrunde liegt, geht auf ein entscheidendes Gespräch zwischen Rudolf Hauschka und Rudolf Steiner zurück. Auf Hauschkas Frage „Was ist Leben?“ antwortet Rudolf Steiner: „Studieren Sie die Rhythmen – Rhythmus trägt Leben.“ Die Auseinandersetzung mit der Antwort könnte ganze Bücher füllen. Vielleicht nur ganz kurz: Wie hat sich Ihr Rhythmus verändert, seit Sie in der Stiftung sind?

Uns allen war ganz wichtig, dass es hier nicht um den Vollzug eines Wechsels, sondern vielmehr um die Gestaltung eines Übergangs geht. Ich befinde mich also derzeit gerade „auf der Schwelle“ und nicht in dem einen oder anderen „Raum“. Vielleicht kann man die Bewegung auch als ein Schwingen bezeichnen zwischen einigen Fragen, die noch aus der GmbH nachklingen und übergeben, losgelassen werden wollen. Aber ebenso als Hingabe an neue Fragen und Aufgaben, die schon an mich herangetragen werden und auf die ich mich sehr freue.

Welche Aufgaben werden das sein bzw. was haben Sie sich vorgenommen?

Die WALA als Ganzes muss sich tragen! Mir ist sehr daran gelegen, dass wir immer wieder auf den Gesamtorganismus schauen und nicht auf einzelne Marken oder Produkte. Unser Gründungsmotiv, der Heilungsimpuls, vergegenwärtigt uns nicht nur, warum und wofür wir tätig sind. Es macht zudem deutlich, dass wir von Anfang an zukunftsgewandt waren, in umfassendem Sinne nachhaltig – bevor es diese Begriffsverwendung überhaupt gab. Und zwar ökonomisch, ökologisch und sozial. Dieses Streben immer wieder ins Bewusstsein zu bringen, daran ist mir sehr gelegen. Denn Streben und Sein ist nicht dasselbe – das ist ein häufiger Irrtum.

„Mir ist sehr daran gelegen, dass wir immer wieder auf den Gesamtorganismus schauen und nicht auf einzelne Marken oder Produkte.“

Dr. Philip Lettmann

Zudem können wir in der Stiftung natürlich auch nur über das sprechen, was wir tatsächlich tun. Insofern richten wir den Blick immer wieder auf die tatsächlichen Tätigkeiten der Unternehmen in der WALA Gruppe.

Schaut man auf das Wort „stiften“, so stecken darin das Schenken, das Ermöglichen einerseits. Aber auch das An-Stiften. Wen möchten Sie wie mit Ihrer Arbeit anstiften?

Ein ganz wichtiges Anliegen ist mir die Ermutigung! Und zwar dazu, zu unserem Gründungsimpuls und einem Wirtschaften in diesem Sinne zu stehen. Das erfordert eine gewisse Haltung. Wir alle sind angehalten und verantwortlich dafür, die Dinge aus uns selbst heraus zu entwickeln. Das ist eine unglaubliche Chance. Und wir dürfen uns dabei auch nicht vom Scheitern entmutigen lassen – weil das Ideal nach wie vor kraftvoll ist. Es geht nicht um die Frage „Frei wovon?“, sondern vielmehr „Frei wozu?“. Diese Freiheit ist an meine Fähigkeiten und auf Entwicklung gerichtet. Sie ist aufgefordert, Bedürfnisse zu sehen und zu bedienen. Sie braucht also ein Gegenüber.

„Ein ganz wichtiges Anliegen ist mir die Ermutigung!“

Dr. Philip Lettmann

Blick hinter die Zahlen

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