Fichte
Synonyme: Rottanne, Edeltanne
Wissenschaftlicher Name: Picea abies L.
Familie: Kieferngewächse (Pinaceae)
Heimat: Europa.
Inhaltsstoffe: Für arzneiliche Zwecke sind besonders die ätherischen Öle, die Harze und das Vitamin C von Bedeutung.
Beschreibung
Fichte, Tanne oder Kiefer? Die meisten von uns sprechen beim Waldspaziergang der Einfachheit halber lieber mal nur von Nadelbäumen. Denn die Arten zu unterscheiden, ist nicht ganz einfach. Unseren Baum, die Fichte, erkennen wir am geraden, unverzweigten Stamm mit 1 bis 2 Zentimeter langen, immergrünen, stechend spitzen Nadeln, die im Querschnitt vierkantig sind und einmal rundherum aus dem Zweig wachsen. Der bis zu 40 Meter hoch wachsende Baum gehören neben der Weißtanne (Abies alba) zu der größten Baumart Europas. Die Krone unserer Fichte ist kegelförmig um den Stamm drapiert, wobei die jüngeren Äste im oberen Bereich gerade vom Stamm wegwachsen, während die älteren Äste im unteren Bereich geschwungen herabhängen. Im Gebirge hat die Rinde eine graue Färbung, in tieferen Lagen ist sie hingegen rötlich, weshalb die Fichte den verwirrenden synonymen Namen Rottanne trägt, obwohl sie nicht zur Gattung der Tannen gehört. Zwischen Mai und Juni blüht die Fichte, allerdings nicht jedes Jahr. Je besser es ihr geht, umso seltener, dann in der Regel nur alle sieben Jahre. Die 1 cm lang werdenden männlichen Blüten stehen einzeln an den Zweigspitzen des Vorjahresholzes. Der Wind trägt ihren Pollen zu den weiblichen Blüten, aus denen sich nach der Bestäubung samentragende Zapfen reifen, die mit der Spitze nach unten am Zweig hängen und gemeinhin und gemeinerweise als Tannenzapfen bekannt sind. Wer soll da nicht durcheinander kommen, ob man es mit Fichten oder Tannen zu tun hat. Ein kleiner Tipp: Bei Tannen steht der Zapfen senkrecht nach oben vom Zweig ab.
Verwendung
Das Terpentin (Harz) der Fichte ist Bestandteil vieler Salben und Öle, die den Schmerz bei Muskelverspannungen, stumpfen Verletzungen, Rheuma, Gicht und an Gliedern lindern. Am bekanntesten ist die Einreibung mit Fichtennadel-Franzbranntwein. Sportler oder bettlägerige Patienten schätzen seine erfrischende, durchblutungsfördernde und juckreizstillende Wirkung. Einreibungen von Rücken und Brust mit ätherischen Ölen oder auch Harzen bringen Linderung bei Erkältungen. Harzartig duftende Bäder aus Fichtenzweigen wirken durchblutungsfördernd sowie schleim- und hustenlösend. Die Volksmedizin behandelt neben Husten auch Schrunde, Hautrisse, Geschwulste und Furunkel mit Zubereitungen aus der Fichte.
Wissenswertes
Der Name Picea stammt aus dem Lateinischen und bedeutet harzhaltiges Nadelholz. Abies ist ebenfalls lateinisch und heißt Tanne! Anscheinend hatten die Autoren antiker Literatur ebenfalls Schwierigkeiten, Fichten von Tannen zu unterscheiden.
Die Fichte wurde einst als Schutzbaum verehrt, sie symbolisierte das schützende weibliche Element, war Lebens- und Mutterbaum. Als Maibaum finden neben den Birken deshalb bis heute auch Fichten Verwendung. Im Schiffsbau lieferte die Fichte die längsten und besten Schiffsmasten. Diesem Einsatzgebiet verdankt die Fichte einen etwas ungewöhnlichen Schutzgott, den ihr die Griechen zusprachen. Sie weihten sie dem Meeresgott Poseidon und sollte als Dank für diese Weihung die Schiffe vor Stürmen beschützen.
Das Holz der Bergfichten im Mittel- und Hochgebirge ist im Vergleich zu den schnellwachsenden Plantagenbäumen fest und haltbar. Dies wussten auch die Geigenbauer, die Fichtenholz als Klangholz für ihre Instrumente sehr schätzten. So berühmte Männer wie Stradivari, Amati und Bergonzi suchten oft wochenlang in den Bergen, bis sie den richtigen Baum gefunden hatten. Um die langsam gewachsenen Fichten zu erkennen, lauschten sie an den Stämmen und beklopften deren Stammholz.
Die Pflanze in WALA Arzneimitteln
In WALA Arzneimitteln stärkt der Auszug aus Fichtennadelspitzen im Plantago Hustensaft* die licht- und wärmevermittelnden Formkräfte in den Bronchien. Dadurch werden die Atmungsorgane durchwärmt und die Bronchialschleimhäute gestärkt.
Die Pflanze anders betrachtet
Die charakteristische Bildung ätherischer Öle und balsamischer Harze, die vor allem die Fichtennadeln durchdringen, sind Ausdruck der Verbindung mit wärmenden Kräften. Da bei der Familie der Nadelbaumgewächse die Wärmewirkung besonders betont ist, kann man von einer Wärmepflanzenfamilie sprechen. Weitere Wärmepflanzenfamilien sind die Lippenblütler mit der Pfefferminze. Die Lippenblütler verbinden sich mit den Wärmeprozessen der gemäßigten Zone und die Nadelbäume mit solchen der kalten Klimate. Selbst in dem kühlen Klima des hohen Nordens mit seinen weißen Nächten, seiner Mitternachtssonne und den Sommern mit ihrer übermäßigen Lichtfülle, ziehen die Nadelholzgewächse die kosmischen Wärmekräfte so stark in ihren Organismus hinein, dass es zur Bildung ätherischer Öle und Harze kommt. Die ätherischen Öle der verschiedenen Nadelholzgewächse haben einen sehr speziellen Bezug zum menschlichen Organismus. So wirkt die Fichte auf die Atmungsorgane, der Wacholder dagegen auf die Nieren.
*Pflichtangaben
Plantago Hustensaft
Plantago Hustensaft, Sirup. Anwendungsgebiete gemäß der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis. Dazu gehören: Harmonisierung von Atmungs- und Schleimbildungsvorgängen bei katarrhalisch-entzündlichen Erkrankungen der Luftwege und zur Auswurfförderung (Expektoration), z.B. Bronchitis, Lungenentzündung (Bronchopneumonie), Bronchialasthma. Warnhinweise: Enthält Saccharose (Zucker). Hinweis: 15 ml Sirup enthalten 7,1 g Saccharose (Zucker). 5 ml Sirup enthalten 2,4 g Saccharose (Zucker). Stand: November 2021. WALA Heilmittel GmbH, 73085 Bad Boll/Eckwälden, DEUTSCHLAND. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.